Dass es am Samstag im Rotenburger Angriff nicht lief, lag nicht an ihm: Denn Simon Golkowski kam gegen Eschwege nur zu einem Kurzeinsatz. Foto: Walger
Die TG Rotenburg stand gegen den Eschweger TSV gefühlte 45 Minuten in der Abwehr und kam so im Angriff nicht auf Touren.
Rotenburg. Mit ziemlich viel Gleichmut haben die meisten Anhänger den schwachen Auftritt ertragen, den ihnen die Landesliga-Handballer der TG Rotenburg beim 24:22-Erfolg über Schlusslicht Eschweger TSV geboten haben. Mit vielen guten Leistungen in dieser Saison vor eigenem Publikum haben sich die Spieler von Uwe Mäusgeier und Robert Nolte aber offenbar viel Kredit erworben. So ist ein schwacher Tag eben auch mal zu verzeihen.
Und schwach war die TGR an diesem Tag gegen das abgeschlagene Schlusslicht. Vor allem im Angriff. „Die Abwehr war eigentlich okay, gerade in der ersten Halbzeit, in der wir nur acht Tore kassiert haben“, stellte Mäusgeier fest. Gleiches gilt für Tomas Pankiewicz, der die meiste Zeit über das TGR-Tor gehütet hat.
Dass es so zäh lief für seine Mannschaft, machte Mäusgeier auch an der Tatsache fest, dass die Eschweger ihre Angriffe ewig lang ausspielen durften, ohne dabei echten Druck aufs Tor zu entwickeln. „Wir haben doch gefühlte 45 Minuten in der Deckung gestanden. Und wenn wir den Ball dann hatten, haben wir ihn vorne vertändelt oder klare Chancen vergeben“, legte der Coach nach.
Den leisen Vorwurf, sehr lange gewartet zu haben, ehe sie den Arm gehoben und Zeitspiel angemahnt haben, müssen sich die beiden jungen Schiedsrichterinnen Müller und Schmidt von der SG Nor-deck tatsächlich gefallen lassen. Ansonsten allerdings boten sie eine tadellose Leistung. Und hatten die Männer voll im Griff. So höflich gehen die sonst nicht mit Unparteiischen um.
Schelte von Schiedsrichterin
Die eine stattete dem Eschweger Mike Schneider gleich mal einen kurzen Besuch ab, als der sich lautstark über eine Entscheidung beschwerte. Leicht verständlich gegliedert in „erstens“ und „zweitens“ erläuterte sie ihm höflich, aber nachdrücklich ihren Pfiff. Dann sagte sie: „Und drittens setzen Sie sich jetzt wieder hin.“ Was der Gescholtene brav tat - sehr zur Freude seiner feixenden Teamkollegen.
Die andere Schiedsrichterin bewies ebenfalls Humor. Als Rotenburgs Marc Imberger sich ein kleines Scharmützel mit einem Eschweger lieferte, hielt sie das nicht für eingreifenswert. Sie drehte sich einfach weg und schmunzelte. Ein souveränes Auftreten.
Das legte auch Rotenburgs Routinier Daniel Holl an den Tag. Als gar nichts mehr ging bei seiner TGR, nahm er das Zepter in die Hand und führte die Mannschaft zum glanzlosen Arbeitssieg. „Dadurch, dass wir doch noch gewonnen haben, konnten wir noch einmal Selbstvertrauen tanken für die letzten beiden Spiele. Aus denen wollen wir jetzt noch vier Punkte holen.“ Wenn das gelingen soll, dann müssen sich seine Nebenleute aber deutlich steigern. Denn der nächste Gastgeber der TGR wird am 27. April die MT Melsungen II sein. Und die hat zumindest noch theoretische Chancen auf den Titelgewinn.
Quelle: HNA