Zu oft war der Weg versperrt für die TGR-Handballer: Hier baut sich Eschweges Paul Beyer mit Erfolg vor Marc Imberger auf. Foto: Walger
Handball-Landesliga: Rotenburg gewinnt nur knapp gegen Eschwege
Rotenburg. Erst zwei Punkte hat der Handball-Landesligist ETSV aus Eschwege in dieser Saison ergattert. Am Samstag bei der TG Rotenburg durfte das Schlusslicht lange auf den zweiten Saisonsieg hoffen. Doch am Ende sind die Gastgeber mit einem blauen Auge davongekommen.
Dass sie schließlich mit 24:22 (8:8) die Oberhand behielten, hatten sie in erster Linie Daniel Holl zu verdanken. Der ergriff die Initiative und ersparte sich und seinen Kollegen Schlimmeres. Das hatte auch sein Trainer Uwe Mäusgeier so gesehen. „Großes Lob an Daniel“, sagte der Coach. Und: „Er wollte sich nicht blamieren heute und hat Schwung reingebracht. Er hatte eine super Chancenverwertung und seine Nebenleute in Schussposition gebracht.“ Davon profitierte auch Boze Balic, ein weiterer Aktivposten bei der TGR. Daniel Holl mit sieben und Boze Balic mit sechs Treffern waren auch die erfolgreichsten Werfer ihrer Mannschaft.
Trügerische Sicherheit
Der Favorit tat sich von Beginn an schwer gegen den als Absteiger feststehenden Gegner. Nach elf Minuten führte er 4:3. In einem kleinen Zwischenspurt erhöhten Philipp Debus, Jan-Uwe Berz und Martin Denk auf 7:3. Das Spiel schien sich in die erwartete Richtung zu entwickeln. Das dachte wohl auch Robert Nolte, der am Vortag 50 Jahre alt geworden war. Er gab gleich vier TGR-Spielern auf der Bank zu verstehen, dass sie gleich eingewechselt würden. Dieser Mammuttausch aber bekam den Rotenburgern nicht. Die neue Formation brauchte fünf Angriffe für ihr erstes Tor. Diese Schwächephase nutzten die biederen, aber wacker kämpfenden Gäste, um zum 7:7 (23.) auszugleichen.
Je länger das Spiel dauerte, desto klarer wurde den Eschwegern, dass sie an diesem Tag tatsächlich eine Chance bei der sonst so heimstarken TGR hatten. Sie rackerten und bissen sich an ihren Kontrahenten fest.
Kurz nach der Pause führten die Gäste gar mit 10:8, um dann aber vier Tore in Folge zu kassieren. Abschütteln ließen sie sich aber nie. Nach 57 Minuten stand es 21:20. Das rief noch einmal Daniel Holl und Boze Balic auf den Plan, die für die Entscheidung sorgten.
Vorne zu drucklos
„Wir haben vorne viel zu drucklos gespielt. Und schnell nach vorne ging es auch nur in den letzten zehn Minuten“, sagte Uwe Mäusgeier. Matchwinner Daniel Holl gab zu Protokoll: „Ich habe gesehen, dass irgendjemand die Verantwortung übernehmen muss. Da habe ich die Truppe geführt, und es hat geklappt.“ Dem Verlierer zollte er Respekt: „Kompliment, die haben aus ihren Möglichkeiten heute das Beste gemacht.“
TG Rotenburg: Pankiewicz, Koch, Krause - Denk (1), Debus (3), Golkowski (1), Berz (1), Balic (6), D. Holl (7), J.-O. Holl (1), Troch, Imberger (1), Beyer (3).
Schiedsrichterinnen: Müller/Schmidt (SG Nordeck); Z: 200
Quelle: HNA