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Steine vom Herzen gefallen: Die Rotenburger spielten nach dem Seitenwechsel wie entfesselt auf und landeten einen historisch hohen Sieg über den TV Hersfeld. Darüber freuen sich (von links) Marcus Einhorn, Jan-Uwe Berz, Boze Balic und Simon Golkowski. Foto: Walger

Rotenburg. Ein taktischer Schachzug ebnete den Landesliga-Handballern der TG Rotenburg vor 500 Zuschauern den Weg zum überraschenden Derbysieg über den TV Hersfeld.

So schnell wie am Samstag die Spieler des TV Hersfeld war selten ein Gast nach Spielschluss in seiner Kabine verschwunden. Ist ja auch kein Wunder nach dieser schmachvollen 16:33 (8:11)-Niederlage bei der TG Rotenburg. Die nahm damit eindrucksvoll Revanche für die Hinspielpleite.

Und die TGR feierte. „Heut' war die TGR mit dem Hammer wieder da", schallte es über den Gang. Dieses Ergebnis hatte keiner erwartet. Auch nicht Hersfelds Trainer Dragos Negovan. Er erkannte die Leistung des Kontrahenten voll an und richtete ein Kompliment an seine Trainerkollegen Robert Nolte und Uwe Mäusgeier: „Die Rotenburger waren sehr gut auf uns eingestellt."

Risiko bewusst eingegangen

Robert Nolte freute sich, dass die Rechnung aufgegangen war: „Wir wussten, dass uns von den Hersfelder Außen wenig Gefahr drohen würde, außer bei Tempogegenstößen. Deshalb sind wir das Risiko eingegangen, die Mitte zu verdichten. Gegen den massiven Rotenburger Innenblock fiel dem TVH tatsächlich wenig ein, zumal Simon Golkowski als Vorgezogener den Aktionsradius von Spielmacher Marco Kemmerzell nachhaltig einschränkte.

Nur in den wenigen Szenen, in denen die Hersfelder ihrem Halblinken Andreas Krause einen Abschluss mit Anlauf ermöglichten, drohte der TGR Gefahr aus dem Rückraum. „Von Matthiesen war ja eine halbe Stunde gar nichts zu sehen", stellte Robert Nolte fest, „bis er dann ein paarmal gezeigt hat, wie er die Bälle in den Winkel zimmern kann."

Den triumphalen Sieg können sich die Rotenburger geschlossen als Team ans Revers heften. Einer aber dürfte besondere Genugtuung verspürt haben: Torwart Tomas Pankiewicz, der seinem Gegenüber Kai Hüter, der nicht von ungefähr als bester Keeper der Liga gilt, am Samstag den Rang abgelaufen hat. „Heute hat eben alles gepasst", sagte Pankiewicz und strahlte. Und er gab zu: „Uns allen ist ein Stein vom Herzen gefallen. Wenn du fünf Spiele hintereinander verlierst, kannst du schon ins Zweifeln kommen." Der Unterschied zwischen dem Derby und den fünf Partien zuvor: „Da hatten wir reihenweise Siebenmeter und Tempogegenstöße verworfen, heute haben wir sie reingemacht."

Versenkt im Kasten von Kai Hüter, der schon so oft Punkte für den TVH fast ganz alleine gewonnen hat. Er fand klare Worte für die Leistung seines Teams: „Das war absolute Grotte." In der ersten Halbzeit war das Spiel noch einigermaßen so gelaufen, wie er es erwartet hatte.

Aus dem Ruder gelaufen

Da ging es eng zu, die Führung wechselte hin und her. Dann aber lief es für seinen TVH gründlich aus dem Ruder: „Bei uns hat dann ja nichts funktioniert. Das darf zwar nicht passieren, aber dann gehen die Köpfe eben runter. Wir haben eben keine Alternativen auf der Bank."

Die TG Rotenburg, so Kai Hüter, hätte toll gekämpft und verdient gewonnen - „aber die Höhe tut weh". Umwerfen werde das die Hersfelder aber nicht. „Wir wollen die ersten Vier der Tabelle ein bisschen kitzeln und unter Druck setzen, und da sind wir gut positioniert."

Quelle: HNA