Routinier im Anflug: Jan-Oliver Holl gehört zu den erfahrensten Akteuren im Rotenburger Trikot. Archiv-Foto: HNA
Rotenburg – Es ist das Herzschlag-Finale der Saison 2022/2023. Die TG Rotenburg oder der Eschweger TSV – nur eine der Mannschaften wird in der kommenden Saison in der Handball-Landesliga Nord vertreten sein. Am letzten Spieltag kommt es zum Fernduell.
Die Lage
Rotenburg hat 16 Pluspunkte, Eschwege 15. Denn der ETSV bekommt drei Zähler wegen Nicht-Erfüllens des Schiedsrichtersolls abgezogen. Die TGR tritt am Samstag um 18 Uhr beim VfL Wanfried an, Eschwege empfängt zeitgleich die HSG Wesertal. „Wir müssen unsere Hausaufgaben machen“, sagt TGR-Trainer Robert Nolte daher ganz klar.
Wären anschließend der ETSV und die TGR in der unwahrscheinlicheren Situation punktgleich, so wird laut der Spielordnung des Deutschen Handball-Bundes mit Zusatzbestimmungen des Hessischen Handball-Verbandes nicht der direkte Vergleich herangezogen.
In der Verordnung (§ 43, b) heißt es unter dem vierten Punkt: „Ist bei den für Meisterschaft, Auf- und Abstieg maßgeblichen Tabellenplätzen eine Punktgleichheit durch Wertung gemäß § 50 Ziffer 1 SpO zustande gekommen, so gilt die nicht vom Punktabzug betroffene Mannschaft als besser platziert.“ Rotenburg würde also drin bleiben.
Die Stimmung
Auch für einen erfahrenen Coach wie Nolte ist es nicht einfach, in Worte zu fassen, was gerade passiert. Es sei eine „besondere Situation, die Anspannung ist spürbar“. Vor fünf Tagen, bei seiner Verabschiedung vor dem letzten Heimspiel gegen Bettenhausen, sei auch etwas Wehmut aufgekommen. Jedoch: „Es ist klar, wir sind noch nicht durch, wir müssen uns darauf konzentrieren. Aber die Mannschaft hat gut gearbeitet.“
Der Gegner
Könnte einfacher sein. „Ich kann mich nicht erinnern, wann wir mal in Wanfried gewonnen haben. Aber jetzt müssen wir es“, sagt Nolte. In der Tat sind die Duelle mit dem VfL für die Rotenburger keine Erfolgsgeschichte. Das Hinspiel in Rotenburg ging mit 29:34 verloren. Dabei war die Begegnung bereits zur Pause mit 11:18 praktisch verloren. 2021/2022 gab es in der Vorrunde ein 21:28 in Wanfried und ein 22:26 zu Hause.
Der letzte Sieg gegen Wanfried datiert aus der Vor-Corona-Zeit: In Rotenburg gab es ein 31:24. Das Rückspiel wurde dann wegen der Pandemie nicht mehr ausgetragen.
Das Personal
Große Sorgen haben die Rotenburger um Boze Balic. Der zehnfache Torschütze vom Vorwochenende plagt sich mit Knieproblemen und einem Bluterguss am Arm. Unter der Woche fehlte der Torjäger im Training. Nolte: „Wenn er ausfällt, wäre das natürlich sehr, sehr schwer zu kompensieren.“ Auch der Einsatz von Rechtsaußen Petar Cutura ist berufsbedingt fraglich.
Quelle: HNA