Im entscheidenden Moment war selbst Rotenburgs Dauerrenner Simon Golkowski zu einem letzten Kraftakt fähig.
Rotenburg. „So ein Spiel haben unsere Zuschauer mal gebraucht", sagte Daniel Holl mit strahlendem Lächeln. So ein Spiel wie das am Samstag gegen den TV Alsfeld hatten die Anhänger des Handball-Landesligisten TG Rotenburg tatsächlich schon lange nicht mehr gesehen. Dieser mitreißende Kraftakt, beendet durch Simon Golkowskis 23:22-Siegtreffer in der letzten Sekunde, taugt tatsächlich dazu, Mannschaft und Anhang einander noch ein Stück näherzubringen.
Tomas Pankiewicz, der im Kasten der TGR wieder mal eine richtig gute Figur machte, gab alle Komplimente, auch die seines Trainers Robert Nolte, gleich an seine Vorderleute weiter: „Wir haben eine super Abwehr gespielt. Und es war klar: Wenn wir so decken, dann knacken wir die zu Hause." Dieser unbändige Einsatz seiner Kollegen weckte in ihm allerdings auch eine Befürchtung: „Ich hatte echt gedacht, dass uns am Ende die Puste ausgeht, denn wir mussten so viel laufen."
Dass der Tabellenführer aus Alsfeld über einen starken Rückraum verfügt, wusste Robert Nolte. Mit dem zweiten Mann im Trainerduo, Uwe Mäusgeier, hatte er dem Team mit auf den Weg gegeben, den Gegner nicht ohne Körperkontakt werfen zu lassen.
Und das ist kräftezehrend. Besonders für Simon Golkowski, der wie immer vorgezogen decken musste - und sich die Lunge aus dem Hals rannte. Verständlich, dass ihm angesichts dieses Pensums hin und wieder im Angriff die nötige Konzentration fehlte. Zum Glück nicht in der letzten Sekunde. „Was wir dem Golle zumuten, ist fast grenzwertig", räumte Robert Nolte nach dem Schlusspfiff ein.
Weil Alsfelds Trainer Liviu Pavel ebenfalls mit Erfolg sein Heil in aggressiver, offensiver Abwehrarbeit suchte, kamen auch die Rotenburger nur selten so frei zum Wurf, wie sie sich das gewünscht hätten. Zumal sie auch ihre Kombinationen nie unbedrängt aufziehen konnten, sondern schon dabei unter Druck gesetzt wurden.
Quelle: HNA