Neben Cookies, die zur Funktionalität unseres Angebots beitragen, verwenden wir für statistische Zwecke Matomo Analytics. In unserer Datenschutzerklärung findest Du alle detaillierten Informationen. Mit klick auf "Einverstanden" stimmst Du zu, dass Du sowohl diesen Hinweis gelesen, verstanden und akzeptiert hast als auch Cookies dritter Parteien zulässt. Mit klick auf "Ablehnen" unterbindest Du die Einbindung von Cookies dritter Parteien.

Einverstanden

Ablehnen

Sieht aus wie nach einer Karambolage, ist aber die pure Freude: Die Plätze in der untersten Reihe der TGR-Traube besetzen (von links) Boze Balic, Last-Second-Torschütze Simon Golkowski, Sebastian Krause, Jan-Oliver Holl und Jonas Troch. Foto: Walger

Sieht aus wie nach einer Karambolage, ist aber die pure Freude: Die Plätze in der untersten Reihe der TGR-Traube besetzen (von links) Boze Balic, Last-Second-Torschütze Simon Golkowski, Sebastian Krause, Jan-Oliver Holl und Jonas Troch. Foto: Walger

Drei Sekunden, die ewig dauern: Simon Golkowski sichert der TG Rotenburg den 23:22-Sieg über Spitzenreiter TV Alsfeld.

Sieht aus wie nach einer Karambolage, ist aber die pure Freude: Die Plätze in der untersten Reihe der TGR-Traube besetzen (von links) Boze Balic, Last-Second-Torschütze Simon Golkowski, Sebastian Krause, Jan-Oliver Holl und Jonas Troch. Foto: Walger

Rotenburg. Es war der helle Wahnsinn, ein Handball-Krimi, der die Nerven bis zur allerletzten Zehntelsekunde kitzelte. In einem packenden Spiel hat die TG Rotenburg dem bis dato verlustpunktfreien Landesliga-Tabellenfrüher TV Alsfeld mit 23:22 (14:13) die erste Niederlage beigebracht. Dabei hatte es ein paar Momente zuvor so ausgesehen, als würden die Gastgeber völlig leer ausgehen.

Ab Mitte der ersten Halbzeit hatten die Rotenburger stets knapp in Führung gelegen. Doch als der bundesligaerfahrene Michael Stock in der vorletzten Minute zum 21:22 trifft, liegt plötzlich wieder der Favorit vorne. Daniel Holl antwortet postwendend mit dem so wichtigen Ausgleich.

Die letzte Parade

Es folgt die letzte Parade des bärenstarken TGR-Keepers Tomas Pankiewicz. Jetzt sind noch 40 Sekunden zu spielen, die TGR hat den Ball. Doch dann zieht Boze Balic etwas überhastet ab, der ebenfalls herausragende Alsfelder Keeper Mike Decher erwischt die Kugel. 17 Sekunden stehen nur noch auf der Uhr. Alsfelds Trainer Liviu Pavel nimmt eine Auszeit, gibt letzte Instruktionen.

Doch der Rotenburger Abwehrblock steht, gewinnt den Ball noch einmal. Tomas Pankiewicz schnappt ihn sich. „Weit da vorne sehe ich ganz klein den Golle und denke, was soll's", erzählt der Torwart. Auch sein Trainer Robert Nolte beschreibt, wie er diesen Augenblick erlebt hat. „Ich sehe, wie Pankie wirft. Ganz hoch fliegt der Ball, alles ist wie in Zeitlupe." Auf der Anzeigetafel beobachtet er, wie die Sekundenzahlen wechseln, 58, 59. Nolte empfindet es wie eine kleine Ewigkeit. Er realisiert, dass der Ball ganz knapp über den ausgestreckten Arm des Alsfelders Jochen Stradal direkt auf Simon Golkowski zusegelt. Der fängt ihn und zimmert ihn zum 23:22 ins Netz.

Ehe sich Golkowski versieht, ist er unter einer Traube von Männern in gelben Trikots begraben. Als die ihn endlich freigeben, hält ihn einer immer noch fest: Boze Balic.

Doch kein Unglücksrabe

Der war angeschlagen ins Spiel gegangen, hatte auf die Zähne gebissen, fünf Tore erzielt - und wäre wegen seines Fehlwurfs kurz vor Schluss doch fast zum Unglücksraben geworden. Nun darf auch er befreit jubeln. Genau wie Simon Golkowski, dem in mancher Szene das Pech an den Händen geklebt hatte.

Die Alsfelder dagegen sind konsterniert. Um ein Haar hätten sie ihre Siegesserie fortgesetzt in diesem mit harten Bandagen und allerletztem Einsatz geführten Kampfspiel. In das beide Teams ersatzgeschwächt gegangen waren und in dem sie sich förmlich zerrissen hatten. In dem es die TGR verpasste, sich nach Marcus Einhorns Siebenmeter zum 16:13 (36.) weiter abzusetzen. Zehn Minuten lang gelang ihr trotz guter Chancen kein Treffer mehr, erst Kurt Max Beyer brach mit einer Energieleistung beim 17:15 wieder den Bann. Als Daniel Holl in der 50. Minute auf 20:17 erhöht und Pankiewicz beim Gegenangriff glänzend gegen Liviu Pavel gehalten hatte, sprach wieder alles für die TGR. Doch der Spitzenreiter mobilisierte allerletzte Kräfte. Das Wimpernschlag-Finale nahm seinen Lauf ...

TG Rotenburg: Pankiewicz, Krause - Einhorn (4/2), Debus (1), Golkowski (4), Berz (1), Balic (5), Daniel Holl (5), Jan-Oliver Holl (1), Imberger, Kurt Max Beyer, Troch, Eimer

SR: Rüspeler/Wächtershäuser (SG Kleenheim); Z: 400

Quelle: HNA