Rotenburg/Bad Hersfeld – Es ist wieder Derbyzeit in der Handball-Landesliga: Die TG Rotenburg erwartet am Samstag, ab 17.30 Uhr, in der heimischen Großsporthalle den TV Hersfeld. Doch die Vorzeichen sind unterschiedlich.
Die Lage
Drei deftige Niederlagen kassierte die TGR in diesem Jahr: gegen Großenlüder/Hainzell (29:44) sowie bei Gensungen/Felsberg II (18:29) und Körle/Guxhagen (24:36). Die Folge: Die Rotenburger stürzten auf den letzten Platz ab. Besonders die Niederlage bei den Gensungern ärgert Coach Robert Nolte. Die ESG-Reserve setzte Spieler aus der ersten Garnitur ein – „das dürfen sie natürlich, aber es ist wettbewerbsverzerrend“, findet Nolte. Die Hersfelder hatten zuletzt gute Leistungen gezeigt, gegen Bettenhausen und in Wanfried gepunktet. Und selbst gegen Spitzenreiter Großenlüder nur knapp verloren. Christian Weiß, der wegen einer Klassenfahrt fehlte und von Kai Hüter auf der Bank vertreten wurde, hatte sich ein Video angesehen. „Da war die Mannschaft stark und hat nur knapp verloren“, sagt Hersfelds Coach. „Mit etwas Glück und einer anderen Ausrichtung wäre vielleicht etwas mehr möglich gewesen.“
Das Hinspiel
Gewannen die Hersfelder knapp mit 25:24. Dabei hatten die Rotenburger bis Mitte der zweiten Hälfte geführt. In letzter Sekunde parierte TVH-Torwart Sascha Kepert einen Rotenburger Freiwurf, der den Ausgleich hätte bringen können. „Wir hätten das Spiel gewinnen können“, glaubt Robert Nolte. „Es war sicher ein Schlüsselspiel, danach hat unsere unschöne Serie angefangen.“ Mit dem Schlusspfiff atmete TVH-Coach Weiß damals auf. Er blendet die Tabellensituation völlig aus: „Wir dürfen sie nicht unterschätzen, sondern gehen mit großem Respekt in das Spiel. Wir müssen eine gute Abwehr stellen, schnell nach vorn spielen und konzentriert abschließen.“ Wichtig sei es, die Rückraumachse des Konkurrenten mit Boze Balic und Martin Harbusch in den Griff zu bekommen. „Das sind die erfahrensten Spieler bei Rotenburg.“
Die Trainerstimmen
Keine Frage, der TVH ist im Aufwind. „Sie haben großes Selbstvertrauen“, weiß TGR-Trainer Nolte. „In Jonas Rübenstahl ist ein Lenker der Mannschaft zurückgekehrt, auch ihre emotionalen Leader Marc Förtsch und Sven Wiegel sind fit. Aber wir haben Lösungen.“ Für Rotenburgs Trainer ist klar: „Alle sagen, dass wir das Spiel gewinnen müssen. Wir auch.“
Auch Weiß unterstreicht die Bedeutung des Spiels für den TVH: „Ein Erfolg in Rotenburg wäre wichtig für uns, um ins sichere Fahrwasser zu kommen“, sagt der Trainer. „Wir brauchen diese Punkte.“
Das Personal
Hier liegt das Hauptproblem der TGR. „Unser Kader ist derzeit zu klein, als dass wir das hohe Tempo unserer Gegner über die volle Distanz mitgehen könnten“, sagt Robert Nolte. Timon Groth, „unser Leader in der Deckung“, fällt noch länger aus. Pechvogel Maurice Reyer, der gerade erst von einer schweren Schulterverletzung zurückgekommen war, steht nun vor einer Knieoperation. Und die Routiniers Boze Balic (Oberschenkel) und Petar Cutura (Halswirbel) sind angeschlagen. Nolte: „Ich habe große Bedenken, was ihren Einsatz am Samstag betrifft.“
Der TVH muss nur auf die Langzeitverletzten David Schikarski, Philipp Koch und Jonathan Kromm verzichten. „Sie waren am Dienstag im Training, haben aber nur ihre Übungen gemacht.“ Ein Fragezeichen steht noch hinter Andreas Krause, der gegen Großenlüder einen Schlag ins Gesicht bekommen hatte.
Quelle: HNA