Bittere Niederlage im Abstiegskampf: Die TGR um Simon Golkowski (links) ging am Samstagabend in Gensungen, hier mit Christian Rohde, leer aus. Foto: Pressebilder HAHN
Gensungen – Was für ein bitterer Abend für die Landesliga-Handballer der TG Rotenburg. In Abwesenheit von Leistungsträger Boze Balic, bei dem während des Aufwärmens eine Zerrung im Oberschenkel wieder aufbrach, verloren die Gäste am Samstag das Kellerduell gegen den direkten Konkurrenten ESG Gensungen/Felsberg II klar mit 18:29 (10:12). Dadurch rutschte das Team von Trainer Robert Nolte mit 5:25 Punkten auf den letzten Tabellenplatz ab – Punktabzüge noch nicht eingerechnet – und steht nun noch mehr unter Zugzwang.
„Ich hatte das Gefühl, als wenn kurz vor einem Autorennen jemand die Luft aus den Reifen gelassen hätte“, zog Rotenburgs Trainer einen interessanten Vergleich. „Wir waren sehr gut vorbereitet. Der Knackpunkt war, als Boze mir nach dem Aufwärmen gesagt hat, dass er nicht spielen kann. Das schmeißt die komplette Planung durcheinander. Die Mannschaft hat alles probiert, aber wenn du die Möglichkeiten nicht hast, dann wird es schwer“, ergänzte Nolte.
Auf der Gegenseite machte sich dagegen mit Christoph Koch ein Spieler warm, der die erste Mannschaft Gensungens 2020 aus der Regionalliga zurück in die 3. Liga führte und nach seinem Karriereende im vergangenen Jahr als Standby-Spieler weiter zur Verfügung stand. Für Robert Nolte war es „absolut legitim“, dass sich die Gensunger mit dem erfahrenen Kreisläufer verstärkten, doch ergänzte der TG-Coach auch: „Das ist Wettbewerbsverzerrung.“
Die Gäste zeigten sich davon aber unbeeindruckt und spielten eine gute erste Hälfte. „Wir haben in der Deckung sehr gut verschoben und die Kreisläufer gut bearbeitet“, resümierte Nolte. Erst nach knapp 25 Minuten setzte sich Gensungen/Felsberg II erstmals mit zwei Toren (9:7) ab und verteidigte diesen Vorsprung bis zur Pause.
In der zweiten Halbzeit sorgten die Hausherren dann aber früh für die Entscheidung: Aus 12:10 (30.) machte die ESG binnen zwölf Minuten ein 18:11 – das Spiel war so gut wie gelaufen. „Uns fehlte vorne die Durchschlagskraft. Das Passspiel haben wir in der ersten Halbzeit noch ganz gut durchbekommen, aber ab Mitte der zweiten Hälfte war kein Durchkommen mehr“, resümierte Nolte, dessen Team zwischenzeitlich 14:27 (55.) hinten lag und dem in Unterzahl die Cleverness fehlte.
Am Ende stand eine enttäuschende Niederlage mit elf Toren Differenz, durch die es für die Rotenburger im Abstiegskampf noch enger geworden ist. „Für uns war das ein Schlag in die Magengrube. Entscheidend ist, wie wir uns davon erholen“, sagte Nolte und richtete seinen Blick schon wieder nach vorne: „Wir haben noch genügend Chancen, aber es wird nicht einfacher.“
Rotenburg: Dick, Wenderoth - Harbusch (2/1), Dobriczikowski (5), L. Hagemann (2), Groth (1), J. Hagemann, Krapf (5), T. Balic (3), Golkowski (3), Einhorn, Holl, J. Fischer (1), Cutura (1)
Quelle: HNA