Frauen Landesliga-Nord: Mannschaft agiert zu unbeständig
Rotenburg. Den meisten Landesliga-Handballerinnen der FSG Waldhessen fehlte auch auswärts bei der FSG Hainzell/Großenlüder lange der Glaube an die eigene, absolut vorhandene Stärke. Ansonsten wäre die 25:31 (15:11)-Pleite sicher vermeidbar gewesen.
„Erst kämpfen die Mädels wie die Löwen, und dann gibt es Phasen, in denen wir dem Gegner den Ball einfach in die Hand drücken“, konstatierte ein sichtlich mitgenommener Waldhessen-Coach Jonggi Pasaribu nach langer und eingehender Ursachenforschung. Die Gegner war zwar spielerisch nicht besser, wohl aber in entscheidenden Situationen abgeklärter als der Aufsteiger.
„Ein kleiner Fehler hier und da, und das ist dann in der Summe einfach zu viel“, bemängelte der unterlegene Trainer. Insgesamt hatten sich die offensivstarken Halbpositionen mit Fabienne Eidam und Anette Richter erneut als Fluch und Segen gleichermaßen für ihr Team erwiesen.
Die beiden brachten es zusammen auf 15 Tore aus dem Feld, während in ihrem Schatten lange nicht viel passierte. Über 5:5 (10.) und 8:8 (15.) galt das zunächst auch für den Spielstand, da beide Teams offensiv einiges liegen ließen. Dann allerdings bestraften die meist durch Konter gefährlichen Einheimischen einige naive Ballverluste Waldhessens. Doch trotz eines 15:11-Halbzeitvorsprungs drohten sich die Gastgeberinnen durch Abwehrexperimente selbst aus dem Konzept zu bringen.
Zunächst wurde Richter, später Eidam sonderbewacht, schließlich sogar beide. Damit hatte Hainzell/Großenlüder den Bogen allerdings überspannt und seinen zwischenzeitlich auf 20:14 (42.) angewachsenen Vorsprung gefährdet. Denn endlich entwickelten auch Anna-Lena Geyer, Inken Niebuhr und Co. in den entstandenen Räumen energischen Zug zum Tor. Warum nur nicht früher?
Direkte Treffer oder eben herausgeholte Siebenmeter waren der Lohn für das in dieser Phase aufkeimende Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten. Und siehe da: Bereits nach 50. Minuten hatte Geyer die Möglichkeit, von Linksaußen zum 24:24 auszugleichen. Doch sie scheiterte genauso wie im Nachsetzen Anette Richter. Nach der neuerlichen gegnerischen Deckungsumstellung auf 5:1 verkrochen sich aber wieder alle hinter Eidam und eben Richter. Der Gegner machte den Sack zu. „Wir sind nicht weit weg vom gesicherten Mittelfeld, schlagen uns aber selbst“, resümierte Jonggi Pasaribu nachdenklich.
FSG Waldhessen: Weidemann, Breul (20.-27.) - Eidam (8/1), Weyrauther (1), Geyer (3), Richter (12/5), Sitzmann, Mäusgeier (1), Wehr, Niebuhr
Quelle: HNA