Sie kann wieder mitwirken: Michelle Horn, die hier wirft, hatte sich im Auswärtsspiel bei Dittershausen eine schmerzhafte Rippenprellung zugezogen. Foto: Stefan Kost-Siepl
Rotenburg. Für die Landesliga-Handballerinnen der TG Rotenburg steht die zweite schwierige Auswärtsaufgabe in Folge an. Am Samstag ab 18 Uhr müssen sie in der Kreissporthalle beim TSV Wollrode ran - einem Gegner, der in der vergangenen Saison einen Punkt und einen Rang vor der TG Rotenburg Platz fünf belegte.
Dass die Rotenburgerinnen mit 2:2 und die Wollröderinnen mit 0:4 Punkten gestartet sind, bringt die Gastgeberinnen schon unter Erfolgsdruck, glaubt TGR-Trainer Sebastian Jaschinski. „Wenn sie auch gegen uns verlieren, kann man schon von einem Fehlstart sprechen“, sagt er.
Dass der TSV deshalb verunsichert auftreten wird, glaubt er allerdings nicht. Wollrode habe ein gestandenes, abgezocktes Landesliga-Team. Wie ein angeschlagener Boxer werde es gegen die TGR alles raushauen, was möglich ist. „Die haben richtig Druck auf dem Kessel.“
Der TSV Wollrode sei in eigener Halle ein ganz ähnliches Kaliber wie die TSG Dittershausen, bei der die TGR vor Wochenfrist 18:22 unterlag. Ein Ergebnis, das sich leicht analysieren lässt, sagt Jaschinski: wenige Gegentore, aber viel zu wenige eigene Treffer. „Aus ungefähr 60 Angriffen haben wir nur 18 Tore gemacht. Elf davon Fabienne Grützmacher. Das ist zu eindimensional.“
Allerdings waren die Umstände in der Sporthalle Dörnhagen auch äußerst widrig. Der feuchte Boden ließ die Spielerinnen immer wieder wegrutschen. Deshalb war die Fehlerquote auf beiden Seiten sehr hoch. Nach der Partie standen sich an gleicher Stätte noch die Landesliga-Männer von Dittershausen und Wanfried gegenüber - allerdings nicht lange. Denn beim Stand von 4:5 wurde dieses Duell wegen des schlüpfrigen Bodens und der daraus resultierenden großen Verletzungsgefahr abgebrochen.
Im Montagtraining hat Sebastian Jaschinski das verlorene Spiel gegen Dittershausen mit seinen Spielerinnen analysiert. „Wir haben Fehler gemacht, an denen wir arbeiten können. Wenn wir uns da verbessern, sind wir mitten im Geschäft.“ Stark gefordert wird wieder die Deckung sein. Die hat gegen die TSG ihre Sache richtig gut gemacht und den Weg zum Tor insbesondere für den gegnerischen Kreis verbaut.
Das zu schaffen, wird erneut nötig sein. Denn in Blanka Bartolos und Sina Dieling verfügen die Gastgeberinnen über zwei sehr starke Kreisläuferinnen. Auch Rechtsaußen Anna Ködel stellt eine stete Gefahr dar. „Sie hat einen Torpedo im Arm. Wenn man sie in einen Lauf kommen lässt, macht sie einen ganz alleine kaputt“, sagt Jaschinski.
Er gibt vor: „Wir müssen in der Abwehr hellwach sein. Wir brauchen gute Absprachen, wer nach vorne verteidigt und wer hinten in der Absicherung steht. Wichtig wird sein, dass unser Umschaltspiel klappt, damit wir bei unseren Angriffen nicht immer vor der kompakten Deckung des TSV stehen.“
Verzichten muss die TGR auf Gina Groth und Maria Dickhaut, die zu Hochzeiten eingeladen sind. Sein Kader gibt dem Coach aber die Möglichkeit, diese Lücken zu schließen. Einen oder gar beide Zähler bei Wollrode würde Sebastian Jaschinski gerne mitnehmen. Fest eingeplant sind sie nicht. Der TGR-Trainer spricht deshalb von möglichen „Bonuspunkten“, die helfen würden, gleich in ruhiges Fahrwasser zu kommen.
Quelle: HNA