Von seiner Verfassung hängt viel ab für die TGR: Nach einem Sturz auf die Schulter kann Boze Balic zurzeit nicht so, wie er will. Foto: thomas walger
Die Abstiegszone ist ganz nah für die Landesliga-Handballer der TG Rotenburg. Am Samstag empfangen sie um 17.30 Uhr in ihrer Großsporthalle den Tabellensechsten HSG Baunatal.
Rotenburg. Zwei Punkte nur trennen die Rotenburger derzeit vom Fahrstuhl, der hinab in die Bezirksoberliga führt - und den wollen sie partout nicht betreten. Noch haben sie alles selbst in der Hand. Allerdings wird eine deutliche Steigerung gegenüber dem 22:23 gegen die MSG Körle/Guxhagen nötig sein.
„Wir müssen im Angriff zulegen“, weiß TGR-Trainer Robert Nolte. Nur zehn Treffer seines Teams hat er in der zweiten Hälfte gesehen. „Das ist nicht unser Maßstab“, sagt der Coach und schaut genauer hin: „Von der Rückraummitte bis zum Linskaußen haben wir nur drei Tore erzielt. Das ist zu wenig.“
Wie es besser geht, weiß Robert Nolte: „Wir müssen mehr in die Nahtstellen der gegnerischen Abwehr kommen und dürfen nicht wieder so viele Chancen vergeben.“
Die Mannschaft habe Kritik einstecken müssen für ihre Leistung am vergangenen Samstag. „Diese Kritik nehmen wir an“, sagt Robert Nolte. Gleichzeitig nimmt er sein Team aber auch in Schutz: „Bei uns ist kein Spieler dabei, der nicht wirklich will.“ Einige könnten jedoch aus beruflichen Gründen kaum trainieren. Vor allem aber: Leistungsträger wie Boze und Tomislav Balic sind - und das schon länger - stark angeschlagen.
„Boze ist wegen seiner Schulterverletzung beim Wurf sehr eingeschränkt“, führt sein Coach aus. Er ist froh, Bozes ebenfalls blessierten Bruder Tomislav wenigstens in der Abwehr einsetzen zu können. Mehr sei derzeit nicht drin.
„Wir können diese Verletzungen nicht wegzaubern“, sagt Robert Nolte, der nicht erst seit gestern weiß, wie wichtig die beiden Balics für die TGR sind. Ein gutes Beispiel ist das Hinspiel beim kommenden Gegner HSG Baunatal. Da wurde Boze Balic eng gedeckt und steuerte trotzdem sieben Treffer zum umjubelten 31:28-Auswärtserfolg bei.
Jetzt gilt es, den Baunatalern trotz der schwierigen Umstände auch in Rotenburg das Nachsehen zu geben. „Das wird eine enge Kiste. Mal schauen, ob wir das Glück erzwingen können. Wir brauchen dazu die Unterstützung von den Rängen“, sagt Robert Nolte. Seit vier unermüdliche kleine Jungs die TGR nach Kräften nach vorne trommeln, ist die Anhängerschar zuletzt zum Glück wieder etwas munterer geworden.
Das Gästeteam sei schwer einzuschätzen, sagt Robert Nolte. Hochs und Tiefs wechseln sich bei der HSG in schneller Folge ab. Gegen Tabellenführer Vellmar zum Beispiel ließen die Baunataler einer Galavorstellung in der ersten Hälfte, nach der sie 20:13 führten, eine gruselige zweite Halbzeit folgen. In dieser gelangen ihnen nur noch vier Treffer, was zu einer 24:27-Heimniederlage führte. Dieser Wankelmut der HSG sollte den Rotenburgern doch Mut machen.
Quelle: HNA