Zwei Hauptdarsteller auf einen Blick: Hier kann Ost-/Mosheims neunfacher Torschütze Tomas Tugyi (links) allerdings nur zuschauen, wie Rotenburgs Tomislav Balic sich gegen Stefan Harbusch durchsetzt und einen seiner acht Treffer erzielt. Foto: Walger
Handball-Landesliga: Gast TSV Ost-/Mosheim erkämpft sich ein 28:28 (12:15)
Rotenburg. Jetzt hat es die Landesliga-Handballer der TG Rotenburg (zumindest ein bisschen) erwischt. Im fünften Saisonspiel verließen sie erstmals nicht als Sieger das Parkett. Und das ausgerechnet gegen bis dato punktlose Gäste vom TSV Ost-/Mosheim. 28:28 (12:15) endete die dramatische Partie. Das Ergebnis entsprach den Leistungen voll und ganz.
Deshalb können die Rotenburger auch verschmerzen, dass sie in letzter Sekunde den Ausgleich hinnehmen mussten. Eigentlich sogar nach der letzten Sekunde. Ost-/Mosheims Oliver Eckhardt trat zu einem höchst strittigen Siebenmeter gegen Tomas Pankiewicz an, die Uhr war bei 59 Minuten und 59 Sekunden angehalten worden. Als die Schlusssirne erklang, hatte der Ball bestenfalls Eckhardts Hand verlassen, ganz gewiss aber hatte er noch nicht die Torlinie überschritten. Die Schiri gaben den Treffer, alle Proteste der Rotenburger blieben erfolglos.
Gut eine Minute zuvor hatten sich noch die Gäste empört. Die TGR hatte beim Stand von 28:27 gerade den Ball verloren, bekam ihn aber gleich wieder. Sie hatte die Grüne Karte für eine Auszeit auf den Zeitnehmertisch gelegt - ob das gerade so eben rechtzeitig geschehen war, sei dahingestellt. Zweifel sind angebracht. Unter dem Strich war es wohl ausgleichende Ungerechtigkeit, die letzlich ins Remis mündete. Ost-/Mosheims Trainer Mario Lubadel nannte wie sein Gegenüber Uwe Mäusgeier das Resultat gerecht. Lubadel war sehr zufrieden mit der Vorstellung seines personell gebeutelten Teams. „Heute haben meine Jungs ihre Vorgaben mal umsetzen können“, lobte er.
Wie ein Kellerkind hat der TSV jedenfalls nicht gespielt, und die TGR auf der Gegenseite auch nicht wie ein Spitzenreiter. Sie biss sich im ersten Durchgang die Zähne an der sattelfesten Gästeabwehr und vor allem an Keeper Alexander Lubadel aus. Reihenweise entschärfte er Würfe der Rotenburger, die sonst zur Pause nicht mit 12:15 in Rückstand gelegen hätten.
„Wir haben es auch nicht geschafft, unser schnelles Spiel aufzubauen“, kritisierte TGR-Trainer Uwe Mäusgeier, „sondern sind nur langsam nach vorne gekommen, haben das Tempo verschleppt.“ Nach dem Wechsel lief es deutlich besser beim Favoriten. In der 46. Minute gelang Marcus Einhorn per Konter erstmals wieder der Gleichstand. Der ganz starke achtfache Torschütze Tomislav Balic legte das 23:22 und dann sogar das 25:23 (50.) nach. Der Schachzug von Mäusgeier, ihn in der Schlussphase auf die halbrechte Position zu beordern, ging voll auf. Denn nicht nur das Zusammenspiel von Tomislav und seinem Bruder Boze klappte prächtig, sondern auch das mit Rechtsaußen Einhorn. Zum angestrebten Sieg sollte es trotzdem nicht reichen - was auch daran lag, dass die Rotenburger den neunfachen TSV-Torschützen Tomas Tugyi erst spät konsequent und früh genug attackierten.
TG Rotenburg: Pankiewicz, Koch - Eimer (1), Einhorn (3), Teichmann, Denk (1), Debus (2), T. Balic (8), B. Balic (7), Gerlach (3/2), D. Holl, J.-O. Holl (3)
SR: Wiegand/Schmidt (Eintracht Baunatal); Z: 250
Quelle: HNA