Rotenburg. Die Landesliga-Handballer der TG Rotenburg bleiben ein gern gesehener Gast. Selbst gegen einen arg dezimierten TV Alsfeld setzte es eine 27:28 (11:13)-Auswärtsniederlage.
Brennende Herzen über 60 Minuten, brennende Muskeln danach! Mit purer Willenskraft hatte der Tabellendritte Alsfeld die viel breiter besetzten Gäste fast schon zur eigenen Überraschung in die Knie gezwungen. Erschöpfung und grenzenlose Freude auf der einen, abermalige Ernüchterung und Kopfschütteln auf der anderen Seite. „Wir haben heute eine große Chance, die uns Alsfeld eigentlich geboten hat, nicht genutzt. In dieser Liga gewinnt man kein Spiel mal eben mit links“, resümierte ein überaus enttäuschter TGR-Coach Uwe Mäusgeier.
Alle Warnungen, die Personalsorgen des Gegners nicht überzubewerten, waren umsonst. Wie vermutet hatte sogar der vormalige Bebraner Spielercoach Liviu Pavel mitgewirkt und sogar durchgespielt - genau wie seine Kollegen Stock, Amrhein und Vogelbacher. Was für ein Armutszeugnis für die üppig besetzten, in der Deckung aber oft unaufmerksamen Gäste! Diese hatten entweder normal 5:1 gedeckt oder den ehemaligen Hüttenberger Stock sonderbewacht.
So oder so machte sich allerdings die geballte Routine bei den Hausherren bemerkbar, die sich davon überhaupt nicht beeindrucken ließen. Quälend lange Angriffe lähmten die TGR-Abwehrspieler. Zeitspiel? Fehlanzeige! Die Alsfelder holten immer wieder Freiwürfe heraus und kamen so zu Erholungspausen. Und wenn die TGR schon abgeschaltet hatte, waren es zum Beispiel Pavels Hüftwürfe, die die nicht minder schwachen Torhüter bezwangen.
So war es mehr denn je Torjäger Simon Golkowski, der seiner Mannschaft trotz aller Defizite in der Partie hielt. Die TGR hatte vor der Pause tatsächlich nur eine einzige halbwegs kritische Situation zu überstehen (10:7/20.). Nach der doppelten Spielzeit gelang endlich sogar die 18:17-Führung, gefolgt von drei blitzsauberen Torchancen in Überzahl. Doch der Ertrag blieb aus. „Hätten wir die Dinger reingemacht, wäre es das wohl gewesen“, haderte Mäusgeier mit der Leichtfertigkeit.
Zweite Luft
Eine Einladung für die eigentlich schon ziemlich entkräfteten Gastgeber, die jetzt die zweite Luft bekamen und die Führung wieder an sich rissen. Abgebrüht wie im ganzen Spiel, gestanden sie der TG Rotenburg 40 Sekunden vor Schluss lediglich noch den Anschlusstreffer zu.
TG Rotenburg: Koch, Pankiewicz, Krause - Beyer (2), Balic (3), Berz (1), Denk (2), Debus (1), J.-O. Holl (1), Golkowski (11), Imberger (2), Einhorn (4/2), Troch, D. Holl
Quelle: HNA