Rotenburg. Die Landesliga-Handballer der TGR durften bis zur 53. Minute auf Zählbares gegen die favorisierte SVH Kassel hoffen. Die aber hatte einfach mehr zuzusetzen und war auch individuell stärker besetzt.
53 Minuten lang konnten die Landesliga-Handballer der TG Rotenburg bei ihrer 25:31 (13:13)-Heimniederlage Tabellenführer SVH Kassel Paroli bieten. Erst dann machte sich ein deutlicher Unterschied im Leistungsvermögen beider Mannschaften bemerkbar.
53. Minute, es steht 23:25: Noch ist alles drin für die TGR. Doch jetzt sieht das ansonsten souverän leitende Schiedsrichtergespann nicht, dass ein Kasseler mit dem Ball knapp im Aus steht. Die Gäste treffen zum 23:26, im Gegenzug macht Rechtsaußen Stefan Ebenhoch fast alles richtig, doch sein Heber gerät zu platziert - Pfosten.
Die Gäste treffen zum 23:27. Dann lässt sich mit Boze Balic bereits der dritte Siebenmeterschütze der TGR vom starken SVH-Keeper Pascal Zügler aus dem Konzept bringen. Spätestens jetzt ist klar: Heute wird es nichts mit einer Sensation in der Rotenburger Großsporthalle.
Abwehr richtig stark
Bis dato lag zumindest ein Punktgewinn durchaus im Bereich des Möglichen. Im ersten Durchgang führte die TGR meist knapp. Vor allem ihre bärenstarke Abwehr ließ die Gäste lange Zeit nicht wie einen Titelanwärter aussehen.
Maximilian Gribner, der wurfgewaltige Halbrechte des SVH konnte nicht ein Mal aufs Tor werfen, ohne dass ein Rotenburger ihn - meist entscheidend - behinderte. Auch Torhüter Tomas Pankiewicz war im Gegensatz zu seinem jungen Gegenüber Lucas Frohmüller von Beginn an auf der Höhe.
Im Angriff der Rotenburger tat sich der bärenstarke Kreisläufer Philipp Debus hervor, der schon nach neun Minuten beim Stande von 6:3 vier seiner insgesamt zehn Treffer erzielt hatte. Einzig beim 7:8 (17.) lagen die Gäste einmal vorne, nachdem sich Daniel Holl gleich bei zwei Angriffen in Folge einen Fehlpass geleistet hatte. Nur acht Minuten später aber lag die TGR mit 12:9 schon wieder aussichtsreich in Front. Ein paar Fehlwürfe kosteten dann noch die fast schon eingetütete Pausenführung.
Nach dem Seitenwechsel waren die Kassler zunächst klar besser und spielten ihre individuellen Vorteile aus. 16:21 heiß es nach 41 Minuten. Die TGR-Akteure hatten sich bis dahin kaum noch klare Chancen erspielt und es dem eingewechselten SVH-Torhüter Zügler leicht gemacht.
Wer jetzt mit einem Kantersieg des Tabellenführers gerechnet hat, der wurde von den aufopferungsvoll kämpfenden Rotenburgern eines Besseren belehrt. Mit purem Willen erzielte Marc Imberger unter herber Bedrängnis das 18:21, Rechtsaußen Marcus Einhorn brachte seine TGR mit seinem Treffer zum 20:21 (48.) sogar wieder bis auf ein Tor heran.
Doch technische Fehler und Fehlwürfe aufseiten der Hausheren machten es den effektiven Kasslern in der Schlussphase leicht, beide Zähler zu entführen - die Kraft der Rotenburger war aufgebraucht.
TGR: Pankiewicz, Krause - Debus 10, Einhorn 7/3, Balic 3, Imberger 2, J-O. Holl 1/1, Golkowski, Beyer je 1, Denk, D. Holl, Ebenhoch.
Zuschauer: 250
SR: Seitz/Vogler (SG Petersberg)
Quelle: HNA