Interview mit TG Rotenburg-Trainer Nolte über die Lernphase des Vereins
Rotenburg. TGR-Trainer Robert Nolte will ausgerechnet in seiner alten sportlichen Heimat die Niederlagenserie seiner Mannschaft stoppen. Im HNA-Interview analysiert er, warum die Ergebnisse zuletzt nicht gestimmt haben.
Robert Nolte, Trainer der Landesliga-Handballer der TG Rotenburg, kehrt am Sonntag um 17.30 Uhr zum Auswärtsspiel beim Tabellenelften HSG Hofgeismar/Grebenstein zu seinen eigenen sportlichen Wurzeln zurück. Dabei hofft er auf eine Beendigung der Talfahrt seines Teams.
Herr Nolte, nach vier Niederlagen in Folge muss die Frage erlaubt sein: Ist Ihre Mannschaft, die derzeit Achter ist, zu naiv, um über das Mittelmaß in der Landesliga hinauszukommen?
Robert Nolte: Zu naiv würde ich das nicht nennen. Wir haben sicherlich in Eitra nicht so toll gespielt, was dabei auch durch Verletzungen irgendwo erklärbar war. In Landwehrhagen spielen wir richtig gut und verlieren zum Schluss mit Pech. Letzte Woche dann halten wir gegen Korbach mit deren Rückraum, der eigentlich das Zeug zu mehr als Landesliga hat, richtig gut mit. Mit etwas Abstand betrachtet, haben wir auch dort 55 Minuten lang eine gute Leistung gezeigt.
So ließe sich fast jede Niederlage für sich erklären. Aber gibt es zurzeit denn keine allgemeine Ursache, weshalb so Vieles gegen Ihre Mannschaft läuft?
Nolte: Es ist natürlich schon so, dass wir noch lernen müssen, wie wir mit engen Situationen zum Ende eines Spiels umgehen. Das ist eine Sache, die sich im Training nur schwer simulieren lässt. Dazu braucht man Erfahrung, aber wir sind auch erst im zweiten Landesliga-Jahr. Sowas kommt mit der Zeit, und man muss einfach auch diese wirklich starken Gegner anerkennen.
Ist Ihnen vor dem Auftritt bei Hofgeismar/Grebenstein jetzt vielleicht sogar ein bisschen mulmig?
Nolte: Das nicht. Wir haben gegen die zwar immer unsere Probleme, wissen aber auch, dass wir eigentlich in jeder Halle gut aussehen können. Der Gegner ist unheimlich heimstark, bringt es aber auswärts irgendwie nicht auf die Platte. Deswegen klaffen die Ergebnisse bei denen auch so weit auseinander. Sie spielen körperbetont und haben einen sehr, sehr guten Rückraum. Da müssen wir schon sehen, wie wir dagegen arbeiten. Nach der Klatsche, die sie in Hünfeld bezogen haben (18:33, Anmerkung der Redaktion), werden die sicher alles daransetzen, gegen uns zu gewinnen. Die werden diese Woche viel Druck bekommen, denn vor der Saison haben die sich richtig viel vorgenommen.
Für Sie persönlich dürfte die Partie ja etwas ganz Besonderes sein.
Nolte: Das wäre so, wenn wir in Hofgeismar spielen würden. Als alter Hofgeismaraner ist die Rivalität zu Grebenstein für mich etwa so wie zwischen Rotenburg und Lispenhausen oder Hersfeld und Eitra. Ich habe die Halle dort nie gemocht, aber wir spielen komischerweise immer in Grebenstein. Da bin ich nie besonders gut drauf. Vielleicht komme ich aber wenigstens dazu, meine Schwester zu treffen.
Wie sieht es personell am Wochenende bei der TGR aus?
Nolte: Julian Pippert fehlt weiterhin. Diesmal ist auch Kurt-Max Beyer privat verhindert. Und bei Jonas Troch muss man ja immer abwarten, wie das mit seinem Dienst ist.
Quelle: HNA