Auch die Durchschlagskraft fehlte: Bei den Rotenburgern um Maurice Reyer (Mitte) lief im Heimspiel gegen Wanfried, hier mit Niclas Keller (links) und Björn Prinz, nur wenig im Angriff zusammen. Foto: Alicia Kreth
Rotenburg. Der schlechte Auftritt im Angriff setzt sich fort: In der Handball-Landesliga Nord der Männer kassierte die TG Rotenburg am Samstag in ihrem Heimspiel in der Großsporthalle gegen den VfL Wanfried eine unnötig hohe 24:34 (11:17)-Niederlage.
„Das ist ein Rückschlag. Heute sollte endlich mal Souveränität gezeigt werden. Aber das war gar nichts und vor allem vorne zu wenig“, resümierte ein enttäuschter Mensur Fitozovic nach Abpfiff, der bei dem Großteil des Teams auch die taktische Einstellung vermisst hat. „Die Köpfe waren nicht frei. Wir haben viel zu viele Fehler gemacht.“
Die Geschichte des Spiels ist daher auch schnell erzählt. Die Gastgeber bekamen die gesamte Spieldauer im Angriff nur sehr wenig auf die Reihe. Gleich zu Beginn gerieten die Rotenburger durch fünf technische Fehler in Folge schnell mit 0:4 (5.) in Rückstand. In dieser Phase, wie auch das gesamte Spiel über, waren sämtliche Zuspiele – egal ob zu den Außen oder zum Nebenmann – zu ungenau, Bälle wurden nicht festgehalten, die Passanzahl beim Zeitspiel überschritten und auch Schrittfehler machten die Rotenburger zu häufig.
Es bahnte sich ein Desaster an, weshalb Fitozovic schon nach fünf Minuten seine erste Auszeit nahm. Doch auch der Versuch des Wachrüttelns durch den Trainer blieb erfolglos. „Gleich nach der Auszeit verschlafen wir die Spielzüge“, begründete Rotenburgs Coach den erneuten Lauf der Wanfrieder. Das Team von Stefan Schröder nahm die Geschenke dankend an und erhöhte seinen Vorsprung schon nach 13 Minuten auf sieben Treffer.
Die TGR verkürzte gegen einen eigentlich auf Augenhöhe agierenden Gegner noch mal auf 5:9 (16.), doch setzte sich der enttäuschende Auftritt im Angriff anschließend fort. So war die Partie beim Stand von 11:17 zur Pause bereits entschieden, da sich das Bild auch nach dem Seitenwechsel fortsetzte.
Die Hausherren leisteten sich viel zu viele unnötige Ballverluste, Wanfried konterte und führte nach 38 Minuten bereits mit zehn Treffern Differenz. Symbolisch für das Spiel der Rotenburger: Nach einer Parade von Sascha Kepert gegen Johannes Susebach verspringt Alin-Georgian Smeu beim Gegenstoß noch in der eigenen Hälfte der Ball, der daraufhin ins Seitenaus kullert – Ballbesitz VfL.
So war es am Ende eine klare Angelegenheit zwischen der TGR und Wanfried, die ihren Sieg fast geschenkt bekamen. Das Wiedersehen mit den Ex-Kollegen Boze und Tomislav Balic, das sich auch Robert Nolte und Luca Schuhmann in der Großsporthalle ansahen, hatten sich die Gastgeber sicher anders vorgestellt.
TG Rotenburg: Dick, Kepert - N. Fischer, Groth, Smeu 3, Krapf 2, Golkowski 6, Reyer 2, Holl 5/1, Bläschke, Günther 2, Tsymbaliuk 1, Zuparic 3, J. Fischer
Quelle: HNA