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Sein Treffer rettete die TG Rotenburg in der Schlussminute: Tomislav Balic traf zum 24:24 in Wanfried - 95 Sekunden vor dem Ende. Das Foto stammt aus dem Spiel in Eschwege, das ebenfalls unentschieden ausging. Foto: Maurice Morth

Sein Treffer rettete die TG Rotenburg in der Schlussminute: Tomislav Balic traf zum 24:24 in Wanfried - 95 Sekunden vor dem Ende. Das Foto stammt aus dem Spiel in Eschwege, das ebenfalls unentschieden ausging. Foto: Maurice Morth

Rotenburg – Das Spiel endete mit der Schlusssirene - das Zittern aber noch lange nicht. Erst gegen 0.40 Uhr am Sonntagmorgen war klar: Das 24:24 der TG Rotenburg beim VfL Wanfried reicht den Gästen zum Klassenerhalt in der Handball-Landesliga.

Und das kam so: Durch das Remis war die TGR punktgleich mit dem Eschweger TSV, der im Parallelspiel mit 25:22 gegen Wesertal gewann. Hätte es einen direkten Vergleich gegeben - und das vermuteten viele - hätten die Rotenburger den Kürzeren gezogen. Allerdings hatte Eschwege nicht nur drei Punkte wegen Nicht-Erfüllens des Schiedsrichtersolls abgezogen bekommen, sondern auch ein Spiel abgeschenkt: Zur Partie in Großenlüder war der ETSV wegen Personalmangels nicht angetreten. „Das war vor dem Spiel gegen uns, da hatte Eschwege dann eine Woche länger Zeit zur Regeneration“, kommentierte Trainer Robert Nolte und fand es „gut, dass diese Entscheidung nicht belohnt worden ist“.

Doch erst Stunden nach dem Spiel wies die Tabelle im Internetportal Nuliga diese Regelung auch offensichtlich aus. Bis dahin gab es ständig Anrufe und Nachrichten, die den Rotenburgern mal zum Klassenerhalt gratulierten und mal den Abstieg bedauerten. Jörg Ebenhoch, der sportliche Leiter der Handballer, beseitigte dann mit einem Anruf bei einem Verbandsvertreter zu vorgerückter Stunde die letzten Unklarheiten. „Da wurde dann noch in Wanfried gefeiert“, erzählte Robert Nolte. Zahlreiche Fans der TGR hatten das Angebot, mit dem Bus zur Unterstützung nach Wanfried mitzufahren, genutzt. Auf den Rängen habe dann eine tolle Stimmung geherrscht, die Trommler beider Lager hätten sich ein akustisches Duell geliefert - „die Stimmung war extrem geladen, und zwar alles absolut fair“, betonte Nolte. Zwischenzeitlich lagen die Wanfrieder mit drei Toren vorn, doch bei den Gästen gingen die Köpfe nicht runter. Sie kamen wieder heran, Tomislav Balic gelang der entscheidende Treffer zum Ausgleich.

„Wanfried hat uns nichts geschenkt“, stellte Robert Nolte klar. Und so fair, wie es auf den Rängen zuging, so fair wurde anschließend gemeinsam gefeiert.

Wobei es dabei nicht bleiben soll. Nolte, der sein Traineramt nach elf Jahren aufgibt, weiß: „Die Jungs haben da noch was vor.“

Quelle: HNA


Einwurf (von Rainer Henkel)

Mehr Drama ging nicht. Erst nach Mitternacht am Sonntagmorgen, so erzählt Robert Nolte, hatte die TG Rotenburg ihr Ziel „Klassenerhalt“ in der Handball-Landesliga erreicht. Es ist für die Mannschaft, aber auch für den Trainer der verdiente Lohn für elf Jahre kontinuierliche Arbeit. Der Abstieg drohte, es gab Phasen in der Saison, in der das rettende Ufer fern war, aber wer nur einen Funken Sympathie für diese Mannschaft hat, dem war klar: Mit einem Abstieg durfte diese Ära einfach nicht enden.

Verständlich ist der Frust der Eschweger, die sportlich mehr Punkte erzielten, durch die Regelungen des HHV aber nun das Nachsehen haben. Doch die Regeln waren bekannt (wenn auch vom Verband nicht immer zeitnah kommuniziert). Und dass der Klassenerhalt der Rotenburger verdient ist, darüber gibt es keinen Zweifel.

Das alles will und wird nun ausgiebig gefeiert werden. Danach stellt sich die Handball-Landschaft im Kreis neu auf. Die TG Rotenburg wird, mit neuem Trainer Mensur Fitozovic, einziger Verein aus dem Kreis in der Landesliga sein, alleinige weitere Anlaufstelle für Spieler aus dem Kreis dürfte Hünfeld sein. Eine Etage tiefer wird der TV Hersfeld den sofortigen Wiederaufstieg anstreben - in einer bärenstarken Bezirksoberliga. Die Spannung wird anders – aber sie bleibt. Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!