Alles reingehängt: Die Eschweger um Bojan Manojlovic (rechts) kämpften sich in der zweiten Halbzeit gegen die TG Rotenburg um Simon Golkowski zurück und entschieden die Partie in der Schlussphase für sich. Foto: Alicia KReth
Rotenburg – Es war ein Handball-Landesliga-Spiel mit zwei grundverschiedenen Halbzeiten, das den Zuschauern am Samstagnachmittag in der Großsporthalle in Rotenburg geboten wurde. Hätte man nach der sensationellen ersten Hälfte noch von einem hochverdienten Sieg der Gastgeber sprechen können, so wendete sich das Blatt nach der Halbzeitpause und die Handballer der TG Rotenburg brachten sich beim 27:32 (16:11) gegen den Eschweger TSV in der Schlussphase um den Lohn.
Für das Team von Trainer Robert Nolte war es bereits die sechste Niederlage im neunten Spiel, durch die die TGR auf den zwölften Tabellenplatz abrutschte. „Das ist so frustrierend und tut in der Seele weh. Wir können den Bock im Moment nicht umstoßen“, sagte Nolte kurz nach Abpfiff. „Wir spielen eine der besten ersten Halbzeiten, haben alles richtig gemacht und am Ende fehlen uns so viele Körner.“
Bereits nach wenigen Minuten schien es so, als würde die Partie für die Rotenburger zu einem Selbstläufer werden. Gestützt auf eine überragende Torhüterleistung von Alexander Dick, der die Eschweger mit seinen Paraden reihenweise zur Verzweiflung brachte, brannte die ersatzgeschwächte TG, die auf die immer noch verletzten Maurice Reyer und Luca Hagemann verzichten musste, ein Feuerwerk ab. Aus einem 4:1 (9.) machten die Rotenburger ein 10:5 (20.), als Simon Golkowski mit einem Heber trifft.
Zweimal innerhalb kürzester Zeit warf sich anschließend Timon Groth bei einem Gegenstoß dazwischen und sorgte für Ballgewinne der TGR. Doch Boze Balic, Martin Harbusch und Johannes Krapf, der im Mittelblock mit Tomislav Balic eine sehr gute Figur abgab, verpassten es, die Führung der Gastgeber bis zum 16:11-Halbzeitstand weiter auszubauen.
So gut wie der erste Durchgang aus Rotenburger Sicht endete, so erfreulich war der Einstieg in Hälfte zwei. Tobias Wenderoth parierte mit dem Fuß einen Siebenmeter von Alin-Georgian Smeu und Boze Balic stellte auf 17:11 (32.). Doch der ETSV kämpfte sich wieder heran, auch weil sich der starke Philipp Haaß nach dem 17:14 (35.) gnadenlos effizient zeigte.
So schrumpfte der Vorsprung der TG immer weiter, ehe der immer stärker werdende Torhüter Cornel-Vasile Medrea in der 47. Minute zum 22:22 ins leere TG-Tor traf und die mitgereisten und lautstarken Eschweger Fans zum Durchdrehen brachte. Und nach der erstmaligen Führung durch Fabian Otto spielte der Gast wie im Rausch.
Beim Nolte-Team, das nun auch auf Jan Dobriczikowski verzichten musste, der nach einem Sprungwurf auf den Rücken knallte, schwanden dagegen die Kräfte. Jan-Oliver Holl glich in der 53. Minute zwar zum 27:27 aus, doch beseitigte der ETSV anschließend mit einem 5:0-Lauf alle Zweifel.
Quelle: HNA