Handball-Landesliga: TG Rotenburg setzt nach Aussprache ein Ausrufezeichen
Rotenburg. Wenn Trainer nach einem Spiel nichts sagen wollen, dann lässt das nichts Gutes ahnen. Diesmal allerdings nicht. „Die Mannschaft hat ihr eigenes Ausrufezeichen gesetzt, deshalb sollen die Spieler sprechen", sagte Robert Nolte. „Sie haben sich selbst aus der Krise rausgezogen", ergänzte Uwe Mäusgeier. Die beiden Coaches des Handball-Landesligisten TG Rotenburg hatten sich nach dem 44:34 (22:14)-Heimerfolg über den TSV Korbach bestens gelaunt selbst einen Maulkorb verpasst und zogen vergnügt von dannen.
Okay, lassen wir also Spieler sprechen. Kurt-Max Beyer zum Beispiel, den Robert Nolte eine Minute vor Schluss noch mit einer innigen Umarmung bedacht hatte - der Dank für acht blitzsaubere Tore des Blondschopfs. „Wenn es klappt, dann klappt's", sagte Kurt-Max Beyer - das galt für ihn wie für die gesamte Mannschaft. „In der ersten Halbzeit war unsere Abwehr saustark, da haben sie sich einen Wolf gerannt", lobte er seine Kollegen. „Wir wussen, dass die Korbacher einen ganz starken Rückraum haben, und sind offensiv gegen sie rausgegangen.
Davon profitierte auch TGR-Keeper Tomas Pankiewicz, der eine starke Szene nach der anderen hatte. Im Verbund mit seinen Vorderleuten sorgte er dafür, dass aus einem 2:4-Rückstand (7.) innerhalb von vier Minuten ein 6:4-Vorsprung wurde.
Die anfänglichen Probleme im Angriff, als sich partout kein Loch in der Korbacher Defensive auftun wollte, waren auch bald abgestreift. Bis zum 10:8 (15.) ließen sich die Gäste zwar nicht abschütteln, dann aber zogen die Hausherren unaufhaltsam davon.
Gehörigen Anteil daran hatte Daniel Holl, der nach überstandener Verletzung im Rückraum großen Tatendrang entwickelte - und nach der Partie ein bisschen aus dem Nähkästchen plauderte. „Wir haben uns am Freitag zusammengesetzt, weil wir gemerkt haben, dass wir was ändern müssen. Die Mannschaft hat beschlossen, enger zusammenzurücken und jetzt auch auswärts so aufzutreten wie zu Hause."
Mit dem ersten Heimauftritt nach der Aussprache war Daniel Holl schon mal zufrieden. „Wir wollten Tempo, Tempo spielen, und das haben wir gemacht. Und unser Abwehr-Innenblock mit Jonas Troch, Marc Imberger und Boze Balic hat fantastisch gearbeitet."
Dass die Korbacher trotzdem 34 Tore erzielen konnten, dafür sah er zwei Gründe. „Es war ein schnelles Spiel mit sehr vielen Angriffen. Und wenn man zur Anzeigetafel schaut und sieht, dass man mit zehn Toren führt, dann kann es schon passieren, dass sich ein paar Nachlässigkeiten einschleichen, auch wenn man das nicht will."
So war es nämlich. Die TGR hatte den starken Aufsteiger auch im zweiten Durchgang fest im Griff. Und kam der doch mal ein bisschen näher heran, dann legte sie eben wieder einen Zahn zu.
TG Rotenburg: Pankiewicz, Krause - Einhorn (7/4), Debus, Golkowski (4), Troch (1), Daniel Holl (5), Berz (6), Balic (6), Jan-Oliver Holl (5), Troch (1), Imberger (1), Beyer (8)
Zuschauer: 250
Quelle: HNA