Wichter Faktor in der Deckung und im Angriff: Rotenburgs Luca Schuhmann (rechts), dessen Wurf Gästespieler Philipp Haaß blocken will, machte beim 24:24 gegen Eschwege ein bärenstarkes Spiel. © Alicia Kreth
Die TG Rotenburg hat in einem bis zuletzt spannenden Spiel in der Handball-Landesliga einen Punkt gegen den Tabellendritten Eschweger TSV gewonnen.
Rotenburg – Nervenkitzel pur: Das Heimspiel der TG Rotenburg gegen den Eschweger TSV am Samstag in der Großsporthalle in Rotenburg kam einer Achterbahnfahrt der Gefühle gleich. Und so wussten die Landesliga-Handballer nach Abpfiff nicht so richtig, ob sie beim 24:24 (9:11) einen Punkt gewonnen oder einen verloren hatten.
Schließlich hatten die Rotenburger in der ersten Halbzeit mit zwei Toren hinten gelegen, gingen in der 38. Minute erstmals selbst in Führung und lagen auch bis zur 59. Minute immer knapp vorn. Am Ende mussten die Gastgeber aber froh sein, dass Eschwege wenige Sekunden vor Schluss das Spiel nicht zu seinen Gunsten entschied.
Während die Köpfe auf der Eschweger Bank nach unten gingen, überwog bei TG-Trainer Robert Nolte nach Abpfiff die Freude über den gewonnenen Punkt: „Wir haben ein bärenstarkes Spiel gemacht, eine überragende Deckung gestellt und mit Drazen Cica einen Ausnahmespieler im Tor gehabt“, sagt er und ergänzt: „Wir hatten die Chance mehr raus zu holen, aber ich mache meiner Mannschaft keinen Vorwurf. Das war Leidenschaft pur. So wie ich es erwarte und mir erhofft hatte.“
In der ersten Hälfte setzte sich der Tabellendritte aus Eschwege nach ausgeglichenen ersten acht Minuten von 3:3 auf 6:3 (15.) ab. Oft suchte ETSV-Torwart Cornel Medrea in der Partie mit langen Abwürfen den wieselflinken Linksaußen Fabian Otto, der die Gegenstöße mehrfach im Tor der TGR unterbrachte.
Doch auch das Offensivspiel der Rotenburger bot viel Schönes. Petar Cutura von Rechtsaußen per Heber, Maurice Reyer aus dem Rückraum und der sichere Martin Harbusch aus sieben Metern verkürzten bis zur Pause auf 9:11 (30.). „Wir sind auf allen Positionen gefährlich, das ist ein ganz wichtiger Faktor“, freute sich Trainer Nolte.
Gleich zu Beginn der zweiten Hälfte sorgte Luca Hagemann, der von der Bank kam und die Eschweger überraschte, indem er dem Gegner im Spielaufbau den Ball abnahm, für den 11:11-Ausgleich (31.). Nun wog die Partie hin und her, bis Hagemann erneut – nach einem Ballgewinn von Cutura - für die erste Führung der TGR sorgte – 16:15 (38.). Auf der Gegenseite brachte Otto die Gäste zwei Minuten später wieder in Führung, doch die Gastgeber konterten erneut und setzten sich in der 52. Minute mit 21:19 etwas ab.
In Unterzahl kassierte das Team von Robert Nolte allerdings den erneuten Ausgleich zum 21:21 (53.), blieb aber bis zur 59. Minute immer knapp vorn. Beim Stand von 24:24 scheiterte dann Lukas Günther an Gästekeeper Medrea, doch auch der ETSV blieb erfolgslos und verlor im Angriff den Ball. Der anschließende Gegenstoß der Rotenburger wurde durch die Schlusssirene unterbrochen – Punkteteilung. (Alicia Kreth)
„Ich weiß nicht, was im Angriff los war, der Motor hat komplett gestockt“, sagte ein enttäuschter ETSV-Trainer Julian Triller, dessen Team keine Tiefe in die Angriffe bekam. „Rotenburg hat auf deren halbrechter Seite sehr offensiv verteidigt und uns damit den Zahn gezogen.“ Sein Gegenüber Robert Nolte stimmte die Leistung seines Teams für die nächsten Aufgaben zuversichtlich. „Nun darf jeder kommen. Wir müssen uns vor niemandem verstecken“, sagt der Rotenburger.
Rotenburg: Cica – Harbusch (3/3), L. Hagemann (4), N. Fischer (1), Groth, J. Hagemann (2), Günther (1), Cutura (2), Golkowski (3), Reyer (3), Schuhmann (3), Holl (2), Hartung
Quelle: HNA