Einer von vielen im TGR-Team, die ihre Sache richtig gut machten. Kreisläufer Jan-Oliver Holl erzielte drei Treffer selbst, holte ein paar Siebenmeter heraus und kämpfte leidenschaftlich in der Abwehr. Foto: Walger
Handball-Landesliga: TG Rotenburg steigert sich in der Deckung – der Schlüssel zum 31:25-Erfolg
Rotenburg. Der erste Saisonsieg ist unter Dach und Fach! Die Landesliga-Handballer der TG Rotenburg haben sich vor eigenem Publikum mit 31:25 (12:14) gegen die SHG Hofgeismar/Grebenstein durchgesetzt.
Lag's nun am Bullerschnaps, den der frisch gebackene Papa Simon Golkowski zum Abend vor dem Spiel ausgegeben hat? Oder doch an der Physiotherapeutin Ann-Kathrin Weix – immer wenn sie für ihre verhinderte Kollegin eingesprungen ist, verliert die TGR nicht. Nein, diesen Erfolg kann sich die Mannschaft ans Revers heften. Sie hat eine tolle zweite Hälfte gezeigt.
In den Schoß gefallen ist den Rotenburgern der Sieg nicht. Denn die Gäste erwiesen sich zunächst als der erwarte zähe, abwehrstarke Konkurrent, der auch im Angriff was zu bieten hatte. Einige Male deckte die SHG Abstimmungsprobleme in der Rotenburger Deckung auf und schaffte sich so exzellente Wurfpositionen. Als die TGR-Trainer Robert Nolte und Uwe Mäusgeier beim Stand von 10:12 (27.) eine Auszeit nahmen, gab es gezielte individuelle Ansprachen zum Abwehrverhalten.
Die 14:12-Halbzeitführung der SHG war keinesfalls zufällig. Die TGR hatte zwar einen Blitzstart erwischt – nach zwei Siebenmetern von Marcus Einhorn sowie einem Tempogegenstoß von Simon Golkowski lag sie in der vierten Minute mit 3:0 vorne. Doch deshalb verloren die Gäste nicht die Übersicht. Sie fanden schnell ihre Linie und schlugen kühl zurück. Nach vier Treffen in Folge führten sie mit 4:3 (8.). Bis zum Seitenwechsel konnte sich kein Team mit mehr als zwei Toren absetzen.
Mit dem Wiederbeginn ging dann ein Ruck durch die Rotenburger Mannschaft. "Wir haben dann die 5:1 noch offensiver gedeckt und kompakt verschoben", stellte Uwe Mäusgeier fest. Die starken Rückraumschützen kamen nun kaum mehr zum Zuge. Und auch über die Außenpositionen war ihnen der Weg verbaut. "Und dann machst du eben vorne deine Tore", weiß Mäusgeier. Sein Kollege Robert Nolte tigerte hinter der Bank auf und ab, feuerte an und gab seinen Deckungsspielern lautstark Anweisungen. Erstaunlich, wie gut Boze Balic in seinem erst zweiten Spiel für die TGR die Defensive mit organisierte. Und nicht minder erstaunlich, dass Jonas Troch bei seinem Debüt nur 30 Minuten brauchte, um sich in dieser Abwehr zurechtzufinden.
"Wenn die Deckung besser steht, dann hat es auch der Torwart leichter", sagt Coach Mäusgeier. Keeper Tomas Pankiewicz hielt jedenfalls einen Ball nach dem anderen. Und kurz nach seinen Paraden lag der Meist schon im gegnerischen Netz. Es lief wie geschmiert. 20:17 (37.), 23:18 (42.), 28:21 (49.) – der TGR-Express war nicht mehr aufzuhalten. Simon Golkowski, Martin Denk, Jan-Oliver Holl – sie alle waren stark. Ihre Nebenleute aber auch, findet Uwe Mäusgeier und sagt: "Das war eine super mannschaftlich geschlossene Leistung".
TG Rotenburg: Pankiewicz, Krause – Einhorn (5/1), Denk (2), Debus (1), Golkowski (7), Berz (2), Balic (6), Holl (3), Troch, Pippert (2/1), Beyer (3).
Zuschauer: 200
Quelle: HNA