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Schon bei der Parkplatzsuche merkten die Zuschauer am Samstagabend, dass alles anders war als sonst. Denn man musste nicht suchen.

Gerade einmal 40 Zuschauer waren in die Großsporthalle zum TGR-Heimspiel gekommen – die Partie hätte mehr verdient gehabt. „Das hat uns schon enttäuscht. Wir haben ja wochenlang alles vorbereitet und ein super Hygienekonzept aufgestellt“, sagt TGR-Vorstandsmitglied Michael Strauchmann.

Hatten es einige Stammgäste erst gar nicht versucht, weil der Verein im Vorfeld angekündigt hatte, dass nur rund 90 Zuschauer in die Halle dürfen, oder waren viele angesichts steigender Infektionszahlen eher aus Vorsicht zu Hause geblieben? „Wahrscheinlich beides“, meint Strauchmann. Wie viele andere TGR-Urgesteine kann er sich nicht daran erinnern, dass es in den vergangenen Jahrzehnten ein Heimspiel mit weniger Zuschauern gegeben hätte – außer vielleicht einem Trainingsspiel unter der Woche.

Der Vorsitzende Reiner Wollrath war vor dem Spiel etwas angespannt, betonte aber, dass die Vorbereitungen auf das erste Spiel unter Corona-Bedingungen sehr gut gelaufen seien. Es gab ein abgespecktes Angebot am Kiosk, die Plätze waren – abstandsgerecht – ausgewiesen und die Verantwortlichen hatten ein Einbahnstraßensystem zu Sitzplätzen, Toiletten, Kiosk und Ausgang abgesperrt. Ordner wiesen darauf hin, dass die Zigarette diesmal nicht auf der Treppe vor der Halle geraucht werden darf, wo die Handball-Fans sonst oft dicht gedrängt stehen, sondern davor.

Die Zuschauer zeigten sich diszipliniert und hielten sich an die Maskenpflicht. Ab Betreten der Halle durfte man den Mund-Nasen-Schutz nur auf dem Sitzplatz abnehmen. So, wie die TGR es organisiert hat, ist die Ansteckungsgefahr für Handballfans in der Halle wohl nicht größer als in einem Supermarkt.

Kommentar: Etwas surreal

Dieses TGR-Heimspiel war etwas surreal. In die Rotenburger Großsporthalle waren am Samstagabend weniger Zuschauer gekommen als am darauffolgenden Nachmittag Autos rund um den Rockensüßer Fußballplatz standen.

Klar, das lag auch daran, dass die Gäste aus dem Haselgrund nur über den Schwarzen Stock fahren mussten, um sich das Kreisliga-Verfolgerduell bei der SG Cornberg/Rockensüß anzusehen. Doch auch abgesehen von dieser Partie sind viele Fußballspiele auch bei steigenden Corona-Zahlen noch gut besucht.

In geschlossenen Räumen wie in einer Handballhalle ist das Ansteckungsrisiko größer als auf einem Fußballplatz. Viel besser als die TGR kann man ein Handballspiel unter Corona-Bedingungen allerdings nicht vorbereiten – und die fleißigen Trommler der C-Jugend sorgten dafür, dass zumindest die Geräuschkulisse stimmte. Übel nehmen kann man es derzeit niemandem, wenn er aus Sorge um die Gesundheit lieber zu Hause bleibt. Aber verdient hätten die Rotenburger Handballer definitiv mehr Zuschauer.

Quelle: HNA/Christopher Ziermann