Es hat nicht ganz gereicht: Anette Richter, hier am Ball, erzielte neun Treffer für die Landesliga-Handballerinnen der FSG Waldhessen, konnte die27:28-Heimniederlage gegen die HSG Hof/Sand/Wolfhagen aber auch nicht verhindern. Foto: Walger
Rotenburg. Die Niederlage gegen die HSG Hoof/Sand/Wolfhagen hat gezeigt, dass der Aufsteiger noch lernen muss, in heiklen Situationen kühlen Kopf zu bewahren.
Der zweite Heimsieg für die Landesliga-Handballerinnen der FSG Waldhessen war in greifbarer Nähe. Doch am Ende behielt Gast HSG Hoof/Sand/Wolfhagen mit 27:28 (16:14) die Oberhand.
Die FSG Waldhessen begann nervös, fand aber trotzdem immer wieder Lücken in der gegnerischen Abwehr und - besonders erfreulich - traf von allen Positionen aus.
Aufbauend auf einer sicher stehenden Abwehr, erzielte die FSG viele Ballgewinne. Doch zu oft ging die Kugel auch schnell wieder durch Fehlpässe oder Fangfehler verloren, was die Gäste konsequent bestraften. Alleine im ersten Spielabschnitt fanden zwölf Anspiele ihren Adressaten nicht. Umso bemerkenswerter, dass die FSG trotz dieser Mängel zur Pause mit 16:14 vorne lag - und das absolut verdient. Lauthals jubelte Trainer Passaribu, als die Halbzeitsirene ertönte, und rief: „Weiter so!“
Gefundenes Fressen
Doch leider fanden seine Worte kein Gehör. Zu Beginn der zweiten Hälfte verloren die Waldhessinnen schlagartig ihre Linie. Und wenn sie sich klare Torchancen erarbeiteten, dann vergaben sie sie. Das war ein gefundenes Fressen für die schnellen und wendigen Spielerinnen der Gäste. Sie egalisierten den Rückstand und gingen selbst mit 23:20 in Front (47.).
Die FSG tat sich schwer und wirkte angeschlagen. Doch sie kämpfte und glich drei Minuten vor dem Ende zum 26:26 (57.) aus. Der Weg für eine packende Schlussphase war frei. Und die riss die Zuschauer von den Sitzen. Zuerst traf die siebenfache HSG-Torschützin Sule zum 26:27, dann glich Anette Richter per Gegenstoß aus (58.).
Die letzten beiden Minuten waren symptomatisch für das Spiel der FSG. Erst erkämpft sie sich den Ball, um ihn im Angriffleichtfertig durch einen Fehlwurf wieder herzugeben. Die Gäste machten es besser und trafen zum 27:28. Doch noch war ihr Erfolg nicht in trockenen Tüchern. Das zerrte auch an den Nerven ihres Trainers Chris Ludwig. Weil er lautstark auf dem Spielfeld protestierte, sah er die Rote Karte.
Der FSG blieben noch 30 Sekunden Zeit, in Überzahl den Ausgleich zu erzielen. Doch sie schaffte es nicht, sich noch eine zwingende Wurfchance herauszuspielen. Anette Richter schloss schließlich ab und verfehlte das Ziel.
„Grundsätzlich bin ich mit der Leistung meiner Mannschaft zufrieden. Wir müssen lernen, unsere Fehler zu minimieren und in den entscheidenden Situationen einen kühlen Kopf zu behalten“, bilanzierte Jonggi Pasaribu und erklärte: „Wir stecken in einem Entwicklungsprozess. In der ersten Halbzeit haben wir sehr großen Schritt nach vorne gemacht.“
FSG Waldhessen: Weidemann, Breul (ab 17.) - Richter (9), Weyrauther (1), Sitzmann, Geyer (5), Sandrock (3), Mäusgeier, Eidam (4/2), Wehr (2), Niebuhr (1), Droop (2)
Quelle: HNA