Handball-Landesliga: TG Rotenburg verliert bei Zwehren/Kassel knapp mit 28:30
Rotenburg. Bei ihrer 28:30 (14:15)-Auswärtsniederlage gegen die HSG Zwehren/Kassel trug das Grauen für die Landesliga-Handballer der TG Rotenburg einen Namen: Florian Wasmann.
Es war am frühen Sonntagabend beileibe nicht so, dass die Gäste-Keeper Tomas Pankiewicz und Christian Koch schlecht gehalten hätten. Im Gegenteil: Beide ergänzten sich hervorragend und hatten riesigen Anteil daran, dass die Hausherren aus eigener Kraft im Angriff nicht viel ausrichteten. Doch was HSG-Schlussmann Florian Wasmann abwehrte, ging nicht mehr auf die berühmte Kuhhaut. Er erwischte einen Tag der Extraklasse, entschärfte reihenweise Hochkaräter, wobei die Rotenburger teilweise sogar zu zweit völlig frei auf ihn zugelaufen waren.
Ernüchterne Zwischenbilanz aus Sicht der Gäste: 0:5 nach acht Minuten. Doch mit der Umstellung von einer 5:1- auf eine 4:2-Deckung schien das Team des Trainergespanns Robert Nolte/Uwe Mäusgeier auf dem richtigen Weg. Die kostete zwar unendlich viel Kraft, doch Rotenburg wechselte auf den beiden vorgezogenen Positionen häufiger das Personal. Anders wäre diese Variante auch nicht 50 Minuten lang durchzuhalten gewesen.
Zwehren schmeckte das gar nicht. Schon bald waren die Gäste auf 8:10 (20.) dran, weil sie defensiv unglaublich rackerten und wahnsinnigen Aufwand betrieben. „Nur leider haben wir uns dafür nicht belohnt, weil wir es vorne einfach nicht gebacken gekriegt haben“, haderte Coach Mäusgeier und bestätigte: „Die Jungs sind jetzt alle völlig fertig und können kaum noch laufen.“
Nach 38 Minuten hieß es nur noch 20:19 für die Gastgeber, die sich aber in entscheidenden Momenten immer auf einen gegnerischen Fehler verlassen konnten. Was die TGR allein in den letzten zehn Minuten offensiv liegen ließ, nötigte den Verantwortlichen auf der Bank nur noch Kopfschütteln ab. „Das drückt natürlich auch auf die Moral, wenn du deine Chancen nicht reinmachst, und dauernd wieder Abwehr spielen musst“, äußerte Mäusgeier gar ein Stück weit Verständnis für die schwache Ausbeute seiner Angreifer und stellte fest: „Eigentlich hätten wir locker 40 Tore machen können.“
So viele hätten es gar nicht sein müssen, doch nach dem 22:25-Rückstand (50.) entschied Florian Wasmann den Nervenkrieg von Oberzwehren endgültig für sich und seine Mannschaft.
TG Rotenburg: Pankiewicz, Koch - Balic, Einhorn (8/4), Golkowski (5), Imberger (7), Berz (1), Debus (3), J.-O. Holl (2), Troch (2), Beyer.
SR: Hau/Kremser (Dipperz/Hainzell)
Quelle: HNA