Handball-Landesliga: TGR ringt Fuldataler nach Fünf-Tore-Rückstand nieder
Rotenburg. Das letzte Häuflein Aufrechter hat große Moral bewiesen und das Spiel noch aus dem Feuer gerissen: Die personell gebeutelten Landesliga-Handballer der TG Rotenburg besiegten den Abstiegskandidaten HSG Fuldatal-Wolfsanger 32:29 (15:13).
Drei Feldspieler und ein Torwart - das waren die einzigen Wechselmöglichkeiten für TGR-Trainer Robert Nolte, der zudem schon einige angeschlagene Akteure im Aufgebot hatte. Nur gut unter diesen Umständen, dass der Tatendurst seines Regisseur Martin Denk immens war. Er haute sich sofort rein und brachte die Rotenburger mit drei Toren 3:0 (3.) in Führung. Richtig blöd allerdings, dass Denk nach nicht einmal 20 Minuten umknickte und fortan zuschauen musste.
Kopfzerbrechen bereitet
Erschwerend für die TGR kam hinzu, dass die Gäste sich nach ihrem Fehlstart schnell berappelten. Schon in der zwölften Minute hatten sie durch Marian Seibert ausgeglichen. Der junge Rückraumschütze bereitete der TGR das meiste Kopfzerbrechen. Zehn Treffer gelangen dem wurfgewaltigen Talent insgesamt.
„Ich wusste, dass Hazim Prezic versuchen würde, uns mit taktischen Sachen aus dem Konzept zu bringen“, sagte Robert Nolte. Sein Widersacher enttäuschte ihn nicht. Der Coach der Fuldataler griff schon vor dem Anwurf tief in die Trickkiste und beorderte seine Jungs zum Aufwärmen aus der Halle. Nach zehn Minuten ließ er zunächst Martin Denk eng decken, dann kurzzeitig auch noch Boze Balic. Im Angriff spielten die Fuldataler ihren Stiefel solide und ohne großes Tempo herunter. Das reichte, um die Rotenburger Abwehr einzulullen und das Spiel bis zum 8:8 offen zu halten. Dann sorgten Simon Golkowski, Daniel Holl und Moritz Gerlach mit ihren Treffern sowie Tomas Pankiewicz mit seinen Paraden für einen 11:8-Vorsprung der TGR - es war die Grundlage für den 15:13-Pausenstand.
Nach dem Seitenwechsel stellte Prezic den jungen Lukas Krug in den HSG-Kasten, den die Rotenburger gleich richtig warm warfen. Nur Marcus Einhorn und Moritz Gerlach waren für sie bis zur 45. Minute erfolgreich. Auf der Gegenseite traf Außenseiter Fuldatal-Wolfsanger fast nach Belieben und zog auf 22:17 davon. Beim 20:24 (46.) schien sich für die TGR eine Heimniederlage abzuzeichnen.
Das Ass aus dem Ärmel
Dass es dazu nicht kam, lag auch an Jonggi Pasaribu. Der Trainer der Frauen der FSG Waldhessen hatte sich angesichts der Personalnot zur Verfügung gestellt. Er stabilisierte nicht nur die Abwehr der TGR, sondern hatte auch gute Szenen im Angriff.
Jedenfalls ging nun ein Ruck durch das Heimteam, das fünf Tore hintereinander erzielte und so plötzlich mit 25:24 führte (52.). Doch der Gegner leistete weiter erbitterten Widerstand, lag beim 25:27 (55.), 27:28 (57.) und 28:29 (58.) wieder vorne. Simon Golkowski und Boze Balic mit ihren Doppelschlägen drehten das hart umkämpfte Spiel dann aber endgültig zu- gunsten der TGR.
Quelle: HNA