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Was mein Papa alles kann - Tore werfen, tolle Pässe spielen, Gegentreffer verhindern und mich dann auch noch auf den Arm nehmen und jubeln: Tomislav Balic mit Sohn Lukas kurz nach Spielschluss.© Thomas Walger

Was mein Papa alles kann - Tore werfen, tolle Pässe spielen, Gegentreffer verhindern und mich dann auch noch auf den Arm nehmen und jubeln: Tomislav Balic mit Sohn Lukas kurz nach Spielschluss.© Thomas Walger

Die letzten Reserven haben die stark ersatzgeschwächten Landesliga-Handballer der TG Rotenburg am Samstag im Heimspiel gegen den VfB Viktoria Bettenhausen mobilisiert.

Es hat sich gelohnt. Am Ende bejubelten sie einen 35:33 (19:12)-Sieg, der in der zweiten Halbzeit auf Messers Schneide stand.

Dem ersten Durchgang hatte das Team von TGR-Trainer Robert Nolte noch alleine seinen Stempel aufgedrückt. „Wir mussten die langen Kerle in der Abwehr unseres Gegners in Bewegung bringen“, sagte der Coach und sah mit Genugtuung, wie das gelang. Dem schnellen, sicheren Kombinationswirbel hatte die VfB-Deckung nicht viel entgegenzusetzen, wobei Schlussmann Björn Frey noch Schlimmeres verhinderte. Gegen Jan-Oliver Holls Abschlüsse war aber auch er machtlos. Dreimal traf der Kreisläufer bis zum 8:5 (15.).

Da die TGR-Abwehr weitaus besser stand und sie in Alexander Dick im ersten Durchgang auch einen starken Rückhalt hatte, wuchs der Vorsprung weiter. Als Rechtsaußen Petar Cutura in der 20. Minute seinen ersten von sechs Treffern markierte, führte die TGR 11:6.

Sieben Sekunden vor der Pause erhöhte Niklas Fischer auf 19:12, in der 32. Minute ließ Luca Schuhmann das 20:12 folgen. 20:12! Was sollte da noch passieren? Es passierte noch jede Menge.

Die Bettenhäuser steigerten sich in der Defensive. Sie deckten aggressiver und effektiver. Die Rotenburger mussten oft unter Druck abschließen, weil Zeitspiel drohte – ein gefundenes Fressen für den eingewechselten Keeper Marcel Botthof.

Die Führung schmolz bis zur 39. Minute auf 21:17 dahin. Doch die Gastgeber wehrten sich, obwohl ihnen die Alternativen auf der Bank fehlten. Auf der saßen zwei Spieler, die mehr als 40 Lebensjahre trennen: Der talentierte Julian Fischer, der zuvor schon für die TGR II gespielt und sich dabei an der Hand verletzt hatte. Und Dirk „Didi“ Fischer. Der 61-Jährige hatte sich kurzfristig bereit erklärt, die personelle Not ein wenig zu lindern und einzuspringen. Doch zum Einsatz kamen sie beide nicht.

Im Gegensatz zu Jonas Barzov. Er ist nach seiner langen Verletzung noch nicht bei 100 Prozent, betrat aber das Parkett, um VfB-Spielmacher Gordan Suton in Manndeckung zu nehmen. Das gelang ihm gut. Die sechs Rotenburger Angreifer aber mussten durchspielen, nachdem Torjäger Boze Balic eine zweifelhafte Rote Karte gesehen hatte (28.).

Auf der Bettenhäuser Bank keimte Hoffnung auf. Die Kasseler spürten, dass die erschöpften Rotenburger wankten. Doch sie fielen auch nicht, als es nur noch 25:22 (45.), 26:23 (46.) oder 27:24 (49.) stand. Luca Schuhmann, Petar Cutura und vor allem Martin Harbusch traten jetzt als Schützen wichtiger Tore in den Vordergrund. Aber einer im TGR-Team überstrahlte alle: Tomislav Balic. Er hätte dringend eine Verschnaufpause gebraucht, biss sich aber durch und hielt überglücklich fest: „Ich hatte keinen Maurice Reyer in der Abwehr neben mir, und im Angriff wurde mir mein Bruder genommen. Aber wir haben super gekämpft und einen wichtigen Sieg geholt.“

TG Rotenburg: Dick, Cica – Harbusch (6/2), Dirk Fischer, Niklas Fischer (3), Julian Fischer, Tomislav Balic (6), Petar Cutura (6), Boze Balic (3), Schuhmann (6), Holl (4), Barzov (1), Gerlich

Quelle: HNA