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Heide Aust über Volleyball-Spitzenspiel gegen Eintracht Frankfurt

Rotenburg – Das Gipfeltreffen in der Volleyball-Oberliga der Frauen steht an. Der Tabellenzweite empfängt den Ersten – mittendrin die TG Rotenburg, für die es ein ganz besonderes Heimspiel ist. Denn ihr Gegner trägt den wohl größten Namen im hessischen Vereinssport: Eintracht Frankfurt gibt am morgigen Sonntag, ab 16 Uhr, seine Visitenkarte in der Rotenburger Bernhard-Faust-Halle ab.

Wir haben vorab mit Interimstrainerin und Abteilungsleiterin Heide Aust über die Besonderheit dieses Duells, den Gegner und das Erfolgsrezept der Rotenburgerinnen in dieser Saison gesprochen.

Frau Aust, erst einmal Glückwunsch zum erfolgreichen Rückrundenstart in Bad Soden. Mannschaftskapitänin Kim Gerlach hat nach dem Spiel gesagt, dass dieser Sieg vor allem mental ganz wichtig gewesen sei. Warum?

Weil uns die Niederlage im letzten Spiel des vergangenen Jahres in Wehlheiden zu denken gegeben hat und wir danach zu grübeln angefangen haben. Wir haben uns Fragen wie ‚Warum tun die uns weh?‘ oder ‚Warum kriegen wir so ein Spiel nicht über die Bühne‘ gestellt. Das hat sich über die Feiertage irgendwo in den Köpfen festgesetzt und wir haben uns mit dem Thema beschäftigt, ob wir das Niveau der Hinrunde halten können. Daher war es ganz wichtig, so positiv in die Rückrunde zu starten und in Bad Soden zu gewinnen. Die ersten beiden Sätze waren super strukturiert und ergebnisorientiert von uns. Das war wichtig, um Selbstvertrauen zu tanken.

Nun wartet das nächste Spitzenspiel auf die TGR. Am Sonntag empfängt der Tabellenzweite den Ersten Eintracht Frankfurt. Was löst das in Ihnen aus?

Dieser Name Eintracht Frankfurt löst ganz viel aus. Man merkt das nicht nur bei uns Spielerinnen, sondern auch im Umfeld. So haben sich einige Fußballvereine – unter anderem der SV Rotenburg und die SG Haunetal – gemeldet, die Fans der Eintracht sind. Das schwappt nun in den Volleyball über. Vor ein, zwei Jahren hätte sich keiner von uns vorstellen können, mal gegen Eintracht Frankfurt zu spielen. Das ist für uns etwas ganz Besonderes und wir rechnen damit, dass die Halle gut gefüllt sein wird.

Was werden die Zuschauer, die den Weg in die Bernhard-Faust-Halle finden, erwarten können?

Ich schätze uns als Mannschaft stark ein, wenn wir gegen starke Mannschaften spielen. Wir sind gegen Teams, die strukturiert spielen und ein System haben, stärker als gegen Mannschaften, die kein System haben. Bei Frankfurt erkennt man ein System, da werden wir auch hochklassig mitspielen können. Ich glaube, dass die Zuschauer und wir ein technisch und taktisch sehr gutes Volleyballspiel auf Augenhöhe erwarten können.

Worauf wird es dort für die TGR ankommen, um in der Erfolgsspur zu bleiben?

Frankfurt ist auf allen Angriffspositionen sehr stark besetzt, auch ihre Stellerin kann als Angreiferin agieren. Daher müssen wir vom ersten Ball weg wach sein, um auf alles reagieren zu können, was Frankfurt uns vorsetzt. Wir müssen aber auch selbstbewusst aufs Feld gehen und den Mut haben, unser eigenes Spiel durchzusetzen, dann haben wir eine Chance.

Hatten Sie vor der Saison daran geglaubt, dass man nach dem zehnten Spieltag auf Rang zwei in der Tabelle steht?

Nein, das muss man so ehrlich sagen. Nach der letzten Saison, als wir quasi mit dem letzten Ballwechsel den Klassenerhalt geschafft haben, wären wir froh gewesen, wenn wir uns im Tabellenmittelfeld hätten festsetzen können. Dass wir oben mitspielen können, davon wäre ich nie ausgegangen. Das hängt mit ein, zwei guten Sätzen zu Beginn der Saison zusammen. Da sind wir in einen Flow gekommen und die Mannschaft ist in den folgenden Spielen mit dem unbedingten Siegeswillen auf das Feld gegangen. So ist es uns gelungen, den Flow über die gesamte Hinrunde mitzunehmen.

Was sind Ihrer Meinung nach die Faktoren für diesen Erfolg?

Wir sind nicht von Verletzungen und Krankheit verschont geblieben, aber das Wichtigste war, dass jede einzelne Spielerin sich bereit erklärt hat, auch auf fremden Positionen mitzuziehen. Das wäre früher zu Landesliga-Zeiten so nicht möglich gewesen. Dadurch haben wir Ausfälle besser kompensieren können, als vorher gedacht. Das gibt der Mannschaft insgesamt ein gutes Gefühl.

Wurde das Saisonziel, das vor der Saison ganz klar Klassenerhalt hieß, mittlerweile angepasst?

Wir haben uns nicht zusammengesetzt und unser Saisonziel angepasst. Unser Saisonziel ist ein permanentes Ziel und das lautet, dass wir jedes Spiel gewinnen wollen. Den Druck, eine bestimmte Platzierung auszugeben, würde ich der Mannschaft nicht auferlegen wollen. Selbst wenn wir am Ende Dritter oder Vierter werden sollten, ist das für die TGR trotzdem eine megamäßig erfolgreiche Saison.

Denkt man als Tabellenzweiter denn hin und wieder an den Aufstieg?

Natürlich guckt man auf die Tabelle und sieht eine gestrichelte Linie unter uns, was bedeuten würde, Relegation zu spielen. Ich denke da in mehrfacher Funktion drüber nach, was so etwas für den Verein bedeuten würde. Aber das wäre ein falsches Signal, sich zum jetzigen Zeitpunkt mit so einem Thema zu beschäftigen. Wir tun gut daran, von Spiel zu Spiel zu denken und das können wir.


ALICIA KRETH

Heide Aust (53) ist ledig und lebt in Gittersdorf. Seit 2007 ist sie für die Volleyballerinnen der TG Rotenburg am Ball und nimmt auf dem Feld die Libero-Position ein. In dieser Saison bremste sie zunächst ein Außenbandriss, den sie sich in der Vorbereitung zugezogen hatte, und später eine Schulterverletzung aus. Daher übernahm die 53-Jährige interimsweise das Amt von Neutrainerin Elli Rauch, die nach ihrer Schwangerschaft noch pausiert. Zudem ist sie Abteilungsleiterin der Volleyballerinnen bei der TGR.