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Es wird noch dauern, bis die Volleyballerinnen der TG Rotenburg wieder schmettern und blocken dürfen. Trainer Mathias Bickel (links) hofft, dass das Team bis dahin die Motivation hochhalten kann.

Es wird noch dauern, bis die Volleyballerinnen der TG Rotenburg wieder schmettern und blocken dürfen. Trainer Mathias Bickel (links) hofft, dass das Team bis dahin die Motivation hochhalten kann.

Die Saison im Volleyball wurde vom Hessischen Volleyball-Verband vorzeitig beendet. Wir haben uns umgehört, was die heimischen Trainer und Aktiven zu der Entscheidung sagen.

Rotenburg – Der Hessische Volleyball-Verband (HVV) hat angesichts der Corona-Pandemie die Notbremse gezogen und die Spielzeit vorzeitig gestoppt. Die Saison 2020/21 wird ohne Wertung beendet, es wird keine Auf- und Absteiger geben. Wir haben uns bei den heimischen Vereinen umgehört.

TG Rotenburg

„Die Entscheidung ist absolut indiskutabel und scheint unabdingbar, wenn ich mir die aktuellen Zahlen anschaue. Da ist das Risiko einfach zu hoch, die Gesundheit geht vor“, sagt TGR-Trainer Mathias Bickel. Bitter ist der Saisonabbruch aus sportlicher Sicht für die Bezirksliga-Frauen. „Das ist für uns natürlich eine herbe Enttäuschung. Wir hatten schon letztes Jahr den Aufstieg vor Augen und der war auch in dieser Saison das erklärte Ziel beider Mannschaften. Die Mädels hatten diese Ambitionen und auch das intensive Training war im ersten Spiel zu spüren. Das ist ein wirklicher Rückschlag“, so der Coach weiter.

In den vergangenen Wochen hat sich das Team zweimal pro Woche zu Online-Übungseinheiten getroffen, um den Austausch und das Training beizubehalten. „Nach der letzten Einheit am Mittwoch hat Heide Aust auf der Webseite des Verbands gesehen, dass die Saison beendet ist. Da war die Stimmung in der Mannschaft natürlich erst mal geknickt.“

Bickel hofft nun, dass die Mannschaften den Reiz und die Motivation hochhalten können. „Immer nur ohne Ball zu trainieren ist nicht optimal, aber das betrifft alle anderen ja auch“, sagt er und fügt hinzu: „Das wird noch eine lange Durststrecke.“

Nach dieser langen Pause bräuchten die Volleyballerinnen eine genügend lange Vorbereitungszeit, um keinen Kaltstart hinzulegen. Deshalb würde Bickel auch alternative Formen des Verbands, wie Spiele und Wettkämpfe in Turnierform, begrüßen. „Es geht darum, überhaupt wieder rein zu kommen“, sagt der Trainer und ergänzt: „Die ganze Wettkampf-Thematik ist nicht zu unterschätzen, und die kann man nur trainieren, wenn man selber spielt.“

TV Breitenbach

Auf Zustimmung stößt der HVV auch beim TV Breitenbach. „Es ist die richtige Entscheidung“, betont Abteilungsleiterin Andrea Krocker. „Selbst wenn der Lockdown bald wieder heruntergefahren wird und die Geschäfte wieder aufmachen dürfen, hat es das letzte Mal auch noch länger gedauert, bis die Sporthallen wieder öffnen dürfen. Das dauert bestimmt noch Monate“, ergänzt sie.

Aus sportlicher Sicht kommt der Saisonabbruch für die Kreisliga-Volleyballerinnen unpassend. „Wir hatten uns schon Chancen ausgerechnet oben mitzuspielen“, sagt Krocker. Da die Saison nun beendet ist und ein sportartspezifisches Training noch immer nicht möglich ist, befürchtet sie, dass nun einige Spielerinnen dem Volleyball den Rücken zukehren werden. „Wir haben in dieser Zeit nichts gemacht und konnten auch unsere sozialen Kontakte nicht pflegen.“

Sobald ein Volleyball-Betrieb wieder möglich ist, würde Krocker aber eher auf die interne Organisation setzen – und nicht auf den Verband. „Wir haben hier mit der TG Rotenburg und dem TV Weiterode zwei Vereine auf engstem Raum. Da kann man Freundschaftsspiele auch selbst organisieren“, sagt die Abteilungsleiterin und fügt hinzu: „Aber warten wir mal ab, was sich der Verband da ausdenkt.“

TV Weiterode

„Wenn wir der Pandemie entgegentreten wollen, führt an diesem Entschluss kein Weg vorbei. Sportlich ist das natürlich sehr schade“, sagt Silke Krapf vom TV Weiterode und erhält Zustimmung von Spielertrainerin Isabel Marder: „Die Absage der Saison ist aus epidemiologischer Sichtweise sicher notwendig und logisch.“

Die Spielertrainerin rechnet außerdem mit einer harten Zeit für den Mannschaftssport und die Vereine nach dem Lockdown. „Welche Mitglieder haben sich umorientiert beziehungsweise eine gute Alternative gefunden? Kommen alle Spielerinnen zurück und wenn ja, wie viel Training ist nötig, um wieder in der Form vor Corona zu sein?“, sagt Marder und fügt hinzu: „Alle Hoffnungen auf ein sportliches Comeback sind vernichtet. Bei den Trainern schwindet die Motivation. Es gibt nichts, worauf hingearbeitet werden kann. Nichts ist schlimmer, als ins Leere zu arbeiten“, sagt sie. Vor allem im Jugendbereich befürchtet auch Krapf Abgänge.

Ein wichtiges Anliegen sind ihr auch die Gebühren des Verbands, beispielsweise für Pässe oder Mannschafts- und Spielermeldungen. „Alle Mannschaften haben diese Beiträge schon vor der Saison bezahlt. Für kleinere Vereine ist das schon eine Belastung“, betont Krapf und fügt hinzu: „Es gibt ja auch Mannschaften, die in dieser Saison kein einziges Spiel gemacht haben.“. Sie hofft nun auf eine Lösung des Verbands, beispielsweise die Pässe für die kommende Saison günstiger zu machen.

Quelle: HNA