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Und drüber: Rotenburgs Wiktoria Kalinowska setzt sich gegen den Johannesberger Block durch. Im Hintergrund beobachtet TGR-Zuspielerin Ana Cutura die Szene. Foto: Stefan Kost-Siepl

Und drüber: Rotenburgs Wiktoria Kalinowska setzt sich gegen den Johannesberger Block durch. Im Hintergrund beobachtet TGR-Zuspielerin Ana Cutura die Szene. Foto: Stefan Kost-Siepl

Rotenburg. Am Ende, es ist kurz vor halb zehn, stehen sie da, völlig erschöpft, und wissen wohl irgendwie nicht, ob sie sehr traurig oder ein bisschen stolz sein sollen. Die Volleyballerinnen der TG Rotenburg haben eben ihr erstes Spiel in der Oberliga verloren, mit 2:3 (19:25, 25:20, 22:25, 25:19, 12:15) gegen die SG Johannesberg. Das Publikum applaudiert ihnen im Stehen. „Wir waren so kurz vor dem Sieg, alles war möglich“, sagt Trainer Matthias Bickel. „Wir haben ein paar zu viele Eigenfehler gemacht, auch in den Angaben.“

Gut zwei Stunden vorher hat Rotenburgs Ana Cutura den ersten Rotenburger Oberliga-Aufschlag ins gegnerische Feld gebracht. Dem folgen drei weitere. 4:0 – die TGR ist sofort voll drin. Aber die Gäste auch. Ruhig und souverän wirkt das, was Johannesberg macht. Rotenburg gerät durch starke gegnerische Aufschläge unter Druck, macht selbst leichte Fehler im Aufbau. Johannesberg geht in Führung, zieht davon, die TGR kämpft sich zurück, aber für den ersten Durchgang reicht es nicht: 19:25. „Hier regiert die SGJ“, skandiert der Gästeanhang.

Im zweiten Durchgang ein umgekehrtes Bild: Johannesberg führt 8:6. Bringt viele Angriffsbälle zurück. „Daran müssen die Mädels sich gewöhnen: Ein guter Angriff ist nicht gleich ein Punkt in dieser Liga“, sagt Bickel. Aber sie gewöhnen sich. Drehen den Satz. Kim Gerlach serviert stark, Anne Wulkau auch. Ana Cutura, die Zuspielerin, ist gefühlt überall auf dem Feld. Spielt praktisch fehlerlos. Die Angriffe verwerten mal Gerlach, mal Olga Kalinowska. Und Libera Heide Aust holt die Bälle aus dem Feld. Plötzlich steht es 20:14. „TG Ro-ten-burg, shalalalala“ – die Halle kocht. Sie bringen das Ding nach Hause. 25:20.

Und sind im dritten Satz gleich wieder hinten. Beide machen Fehler – aber Johannesberg macht weniger. 7:12, 13:17. Und dann? Dreht Rotenburg plötzlich wieder auf. Wieder sind es Cuturas Aufschläge, nach denen es plötzlich 19:19 steht. Dann aber kommt Pech dazu. Einmal Netzroller, einmal Netzkante. Der dritte Satz geht 22:25 verloren.

War es das? Geht die Kraft aus? Nein. Es wird dramatisch. Die Führung wechselt. Rotenburg muss mehr investieren für seine Punkte, weil Johannesbergs Annahme unglaublich stark agiert. Aber dann steht die stärkste Rotenburger Phase im ganzen Spiel bevor: 18:15 führen sie – und alles gelingt plötzlich. Loretta Pauls Angriffsschläge landen im gegnerischen Feld, Wiktoria Kalinowskas Aufschläge sichern den Tiebreak.

Und in dem legt Rotenburg los wie die berühmte Feuerwehr. 5:0 steht es, und Matthias Bickel macht einen Satz und ballt die Faust. Doch Johannesberg ist nicht geschlagen. Kommt heran auf 4:6, auf 6:8. Macht die entscheidenden paar Fehler weniger. Bis zum 12:12 ist alles offen. Dann gehen die letzten drei Punkte verloren. Die Gästespielerinnen tanzen im Kreis und singen: „So seh’n Sieger aus!“

Und die TGR-Frauen? Stehen erschöpft da. Haben durch den Tiebreak immerhin einen Punkt gewonnen. Haben genau einen Matchpunkt weniger gemacht als Johannesberg – 103 zu 104. Da kann man sehr traurig sein. Aber irgendwie auch ein bisschen stolz.

TGR: Berge, Fili, O. Kalinowska, Gerlach, Wulkau, Paul, W. Kalinowska, Cutura, Eckstein, Ruta, Pott, Aust

Quelle: HNA