Neben Cookies, die zur Funktionalität unseres Angebots beitragen, verwenden wir für statistische Zwecke Matomo Analytics. In unserer Datenschutzerklärung findest Du alle detaillierten Informationen. Mit klick auf "Einverstanden" stimmst Du zu, dass Du sowohl diesen Hinweis gelesen, verstanden und akzeptiert hast als auch Cookies dritter Parteien zulässt. Mit klick auf "Ablehnen" unterbindest Du die Einbindung von Cookies dritter Parteien.

Einverstanden

Ablehnen

Im Anflug auf seinen früheren Klub: Daniel Holl vor zwei Jahren im Benefizspiel gegen den Bundesligisten MT Melsungen. Hier stellen sich ihm Golla (links) und Schneider in den Weg.© Walger

Im Anflug auf seinen früheren Klub: Daniel Holl vor zwei Jahren im Benefizspiel gegen den Bundesligisten MT Melsungen. Hier stellen sich ihm Golla (links) und Schneider in den Weg.© Walger

Rotenburg. Von der Bezirksoberliga bis hinauf zur 1. Bundesliga hat der Rotenburger Daniel Holl schon in allen Klassen Handball gespielt. Doch der Körper des 35-Jährigen hat zuletzt nicht mehr nach Wunsch mitgespielt.

Daniel Holl hat einen Schlussstrich gezogen. Nach dem Sieg seiner TG Rotenburg in Ostheim vor zwei Wochen teilte er Trainer Robert Nolte mit, er werde nicht mehr spielen. Es war das abrupte Ende einer erfolgreichen Handballerkarriere.

Die TG Rotenburg ist Daniel Holls sportliche Heimat. Vor 17 Jahren hatte er sie verlassen, um sich größeren Herausforderungen zu stellen. Über den TV Hersfeld fand er den Weg zum damaligen Zweitligisten MT Melsungen. Mit der MT stieg er in die erste Liga auf. Später folgten Zweitliga-Stationen bei Niestetal/Staufenberg und Augustdorf/Hövelhof. 2011 kehrte er zur TG Rotenburg zurück. Auch dank seiner vielen Toren ist es dem Verein gelungen, sich fest in der Landesliga zu etablieren.

Aus heiterem Himmel erfolgte Daniel Holls Rückzug nicht. In den vergangenen 15 Monaten saß der Distanzschütze und Linksaußen häufiger auf der Bank, als auf dem Parkett das gegnerische Tor zu bedrohen. Das hatte Gründe: „Ich bin ständig durch Verletzungen zurückgeworfen worden. Kapsel, Rücken, Knie, Wade - es gab immer wieder andere kleine Baustellen.“ Die vielen Jahre als Handballer steckten ihm in den Knochen. „Es zwickt hier und da. Mein Körper braucht mehr Zeit als früher, um zu regenerieren.“

Das sieht sein Trainer Robert Nolte ähnlich. „Durch die vielen Verletzungspausen hat Daniel es nicht mehr geschafft, körperlich voll auf die Höhe zu kommen. Er ird uns aber sehr, sehr fehlen.

Schwierige Situation

Robert Nolte hat mit Daniel Holl schon zusammen im Oberliga-Team des TV Hersfeld gespielt und ist seit langer Zeit eng mit ihm befreundet. „Das ist für uns beide eine ganz, ganz schwierige Situation gewesen“, sagt der Coach.

Denn Daniel Holl ist mit Leib und Seele Handballer. Er möchte immer spielen, nicht von der Bank aus zuschauen. Dass seine Einsatzzeiten zuletzt kürzer wurden, hat auch mit dem kapitalen Kapselschaden zu tun, den er sich im Sommer in einem Testspiel an der Wurfhand zugezogen hat. Seither kann er den Ball nicht mehr richtig greifen. „Ohne Harz geht es gar nicht“, räumt er ein, aber dieses Hilfsmittel ist in der Landesliga verboten.

Nach dem Spiel in Ostheim ist Daniel Holl plötzlich klar geworden, dass es nur einen Weg aus dem Dilemma gibt: seinen Rücktritt. Mit dem kann er gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen. Denn in seinem Leben neben dem Sport wird er immer stärker gefordert: Als Führungskraft im Familienbetrieb hat er zuletzt immer mehr Verantwortung übernommen. Auch privat gab es gravierende Veränderungen. Seine Partnerin Simone Larsen Poulsen, die selbst als Profi Handball gespielt hat und nun die FSG Waldhessen trainiert, ist im vergangenen Jahr zu ihm nach Rotenburg gekommen. Hauskauf, Kernsanierung, Umzug - es gab viel zu tun seitdem.

Verständnis im Umfeld

„Ich will mich jetzt mehr in die Familie einbringen und meine Kraft in die Firma stecken“, hat sich Daniel Holl vorgenommen. Seinen Handballer-Kollegen von der TGR und einigen Freunden hat er all das erklärt. Sie hätten volles Verständnis für seine Entscheidung gezeigt, sagt Daniel Holl und betont: „Die Freundschaft mit Robert Nolte ist mir sehr wichtig.“ Nun kann sie unbelastet fortbestehen.

Quelle: HNA