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TGR-Trainer Robert Nolte im Gespräch mit der HNA. Archiv-Foto: HNA / Walger

TGR-Trainer Robert Nolte im Gespräch mit der HNA. Archiv-Foto: HNA / Walger

Mancher hat den Landesliga-Handballern der TG Rotenburg in der im März vorzeitig abgebrochenen Saison den Klassenerhalt nicht zugetraut.

Doch sie haben positiv überrascht mit ihrem Mini-Kader. Mit 23:17 Punkten und 586:586 Toren steht die TGR in der Abschlusstabelle auf Rang fünf. Wir sprachen mit Trainer Robert Nolte.

Welcher war Ihr glücklichster Augenblick im Laufe der 20 Spieltage?

Grundsätzlich zählen erfolgreiche Heimspiele, die wir mit unseren Fans und Familien gemeinsam erleben und anschließend feiern können, zu den glücklichsten Momenten einer Saison. Sicher zählt dazu auch unser letztes Heimspiel gegen Baunatal. Da hätte nach dem 13:19-Halbzeitstand wohl niemand mehr auf uns gewettet. Unsere Fans haben uns aber auch nicht aufgegeben. Hohe Rückstände aufzuholen, zählte bisher nicht unbedingt zu unseren besten Fähigkeiten. Diesen Fokus und diesen Team-Spirit an diesem Abend zu erleben, war schon beeindruckend!

Es mag viele Gründe gegeben haben, warum Ihre Mannschaft mit dem Abstiegskampf nichts zu tun hatte. Welche waren die beiden wichtigsten?

Wir haben zu Hause unseren Job gemacht und nur gegen die drei Topteams Hersfeld, Großenlüder und Fuldatal/Wolfsanger verloren. Auswärts waren wir brutal gut. Sechs Auswärtssiege sprechen eine deutliche Sprache.

Durch den kleinen Kader war sich jeder Spieler seiner Verantwortung bewusst und ist teilweise über sich hinausgewachsen. Die Stimmung im Team war immer positiv und dadurch auch die Lust aufs Gewinnen meist größer als die Angst vorm Verlieren.

Sie dürfen wählen: Wer ist Ihr Spieler der Saison und warum?

So abgedroschen das klingt: Aber bei unserem Minikader und den vielen Verletzten den einen Spieler zu benennen, wäre unfair. Spieler, die große Verantwortung in ihrem Job haben, die durch Schichtdienst nur unregelmäßig trainieren können, die weite Strecken auf sich nehmen, die Familie und Job unter einen Hut bringen müssen, die sehr jung zwischen zwei Teams pendeln müssen und in beiden Verantwortung übernehmen sollen, die sich trotz schwerer Verletzungen immer wieder zurückkämpfen – die alle sind für mich immer wieder die Spieler der Saison.

Und für wen würden Sie sich nun entscheiden?

Okay, Sie nageln mich fest, also nenne ich zwei Namen. Martin Harbusch, weil er sich nie darauf ausgeruht hat, als einziger Mittelmann gesetzt zu sein, sondern im Gegenteil das Team taktisch clever geführt hat und vor allem auch in kritischen Phasen sehr erfolgreich Verantwortung beim Torwurf übernommen hat. Und Jan-Oliver Holl. Wenn man einen guten Spieler lange trainiert, freut man sich, wenn dieser Spieler seine Leistung einigermaßen hält. Große Verantwortung im Job und als junger Familienvater ist dabei eher nicht förderlich. Umso mehr ist Ollis Leistungsexplosion im letzten und in diesem Jahr außergewöhnlich. Im Zusammenspiel mit Boze Balic und Martin hat er großen Anteil an der erfolgreichen Saison.

In den ersten Saisonhälfte blieb ihre TGR vom Verletzungspech verschont. Dann wurde die Personaldecke immer kürzer. Kann es sein, dass sie dem abrupten Ende der Serie auch einen positiven Aspekt abringen können?

Jein, es wurde zwar immer mehr zu einem Ritt auf der Rasierklinge, aber es hat auch viel Freude gemacht, die Entwicklung der Mannschaft zu begleiten, auch wenn wir immer wieder improvisieren mussten. Absolut positiv war auch das Comeback von Jonas Barzov, der sich so lange gequält hat und dann im letzten Saisonspiel endlich dafür belohnt wurde.

Was nehmen Sie als Trainer aus dieser verrückten Saison mit, welche Lehren ziehen Sie aus ihr?

Was den Zusammenhalt der beiden Männermannschaften, die Unterstützung der Zuschauer und der vielen helfenden Hände bei der TG Rotenburg betrifft, war es wieder eine tolle Erfahrung. Ich bin da sehr dankbar. Sportlich gesehen müssen wir einen größeren Kader zusammenstellen. Auch haben wir unser Glück in dieser Saison sehr strapaziert. Ich persönlich hoffe, noch etwas gelassener zu werden. „Es ist, wie es ist, aber es wird, was Du daraus machst“ – dieser Satz hat in dieser Zeit auch neben dem Handball große Bedeutung für mich.

Quelle: HNA