Das war enttäuschend. Gegenüber dem Remis gegen Titelanwärter Großenlüder/Hainzell am Wochenende zuvor waren die Landesliga-Handballerinnen der FSG Waldhessen am Sonntagabend nicht wiederzuerkennen gewesen.
„Das war ein Unterschied wie Tag und Nacht“, befand FSG-Trainerin Simone Larsen Poulsen nach der 17:19 (7:8)-Niederlage beim Neuling TSG Dittershausen.
Die Dänin stand diesmal wieder selbst auf dem Parkett und warf drei Tore. Apropos Tore: Die blieben im ersten Durchgang Mangelware. Nur 15 Treffer fielen. Das lag auch am Gästeangriff. Mit eingeübten Spielzügen gut vorbereitete Würfe? Die gab es in Dörnhagen kaum zu sehen von den Waldhessinnen. Einzelaktionen prägten das Bild in der Offensive.
Gegen einen vom Potenzial her unterlegenen Gegner brauchte die FSG 25 Minuten, um zum ersten Mal in Führung zu gehen. Der mit 6/2 Treffern erfolgreichsten Torschützin Anette Lusky gelang das 5:6. Stefanie Krestel legte das 6:7 (27.) nach. Während einer Zwei-Minuten-Strafe gegen Johanna Drewer geriet die FSG in Unterzahl jedoch wieder in Rückstand und lag zur Pause 7:8 hinten.
In Unterzahl zu agieren, daran mussten sich die Waldhessinnen in der zweiten Halbzeit gewöhnen. Fünf Zeitstrafen verhängten die Schiedsrichter Bodenstein und Kothe gegen sie - für Aktionen, die sie im ersten Durchgang noch nicht so hart geahndet hatten. Das Problem dabei: Die FSG brauchte viel zu lange, um sich auf diesen Umstand einzustellen.
Dabei wäre das ganz einfach gewesen. „Erst als wir uns in der Deckung endlich gegenseitig geholfen haben, konnten wir diese Situationen vermeiden“, sagte Simone Larsen Poulsen.
Der Mut fehlte
Aber weil sich im FSG-Angriff nichts besserte, blieben die Punkte letztlich beim Neuling. „Wir hatten ganz viel Platz, hatten aber nicht den Mut, in die Lücken zu stoßen“, ärgert sich die FSG-Trainerin. „Wir waren heute einfach nicht bereit“, stellte sie fest und sprach von mangelnder Einstellung. Die sei schon beim Aufwärmen zu spüren gewesen. Hätte Gästekeeperin Laura Weidemann nicht drei Siebenmeter gehalten, so wäre die unnötige Niederlage noch deutlicher ausgefallen.
Am übernächsten Wochenende steht für die FSG Waldhessen das letzte Spiel des Jahres beim TV Hersfeld an. Vor dem Derby beim Kreisrivalen werde sie ihre Spielerinnen eher ein wenig ausbremsen als anstacheln müssen. „Dann werden sie brennen“, ist sich Simone Larsen Poulsen sicher. Schade nur, dass die FSG Waldhessen in dem nicht minder wichtigen Spiel gegen Dittershausen nicht einmal ein Strohfeuer entfachen konnte.
An einer einschüchternden Auswärtskulisse kann das nicht gelegen haben. Gerade einmal 45 Zuschauer vermeldete der Gastgeber.
FSG Waldhessen: Weidemann - Hollstein (1), Niebuhr, Rollmann, Horn (3), Siebert, Drewer (1), Mäusgeier, Krestel (2), Lusky (6/2), Pippert (1), Poulsen (3/1)
Quelle: HNA